Milchglossar:Weiße Vielfalt

Was unterscheidet die Bio- von der Heumilch? Und was bedeutet Vorzugsmilch? Ein kleiner Überblick, was sich im Kühlregal so findet.

Von Hans von der Hagen

Das Angebot an Milchvarianten in den Supermärkten ist üppig. Doch was steckt hinter den Angaben?

Biomilch: Milch, die mindestens die Kriterien der EU-Öko-Verordnung erfüllt. Sie trägt dann nur das grüne EU-Bio-Siegel. Genügt sie überdies den strengeren Maßstäben, die private Verbände wie Bioland, Demeter oder Naturland an Futter und Tierhaltung anlegen, trägt die Milch zusätzlich ein Verbandslogo. Landwirte erhalten von Molkereien für diese Milch oft einen kleinen Preisaufschlag.

Weidemilch: Die Kriterien für Weidemilch sind nicht klar geregelt. Meistens gilt, dass Weidemilch von Tieren stammt, die im Sommer zwar auf die Weide gelassen werden, im Winter aber etwa auch mit Silage gefüttert werden dürfen. Silage ist durch Gärung konserviertes Futter. Manche bezeichnen es darum auch als Sauerkraut für Tiere.

Heumilch: Milch von Kühen, die keine Silage erhalten, sondern im Winter mit Heu gefüttert werden. Wie bei Weidemilch ist die Bezeichnung nicht geschützt und gibt auch keine Auskunft, ob es sich um Biomilch oder konventionell produzierte Milch handelt.

Vorzugsmilch: Rohmilch, die weder pasteurisiert noch homogenisiert wird. Sie muss binnen vier Tagen konsumiert werden. Normalerweise darf Rohmilch nur direkt ab Hof verkauft werden. Vom Veterinäramt freigegebene Betriebe dürfen ihre Rohmilch als Vorzugsmilch in Geschäften verkaufen.

© SZ vom 27.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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