Messe Bau:Smart wohnen

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Die Messe Bau in München beschäftigt sich mit Zukunftsfragen. Sie ist für Architekten und Bauplaner immer wieder ein wichtiger Impulsgeber. Ein Schwerpunkt ist dieses Jahr die Digitalisierung.

Von Norbert Hofmann

Sie ist ein wichtiger Tummelplatz für Architekten, Planer und Ingenieure sowie Investoren, Wohnungsbauunternehmer, Handwerker und Baustoffhändler. Die Messe Bau, die am 16. Januar auf dem Münchner Messegelände ihre Pforten öffnet, liefert allen, die am Planen, Bauen und Gestalten von Gebäuden beteiligt sind, wichtige Impulse. Von den rund 250 000 in diesem Jahr erwarteten Besuchern wird voraussichtlich mehr als ein Viertel aus dem Ausland kommen. Ihnen werden 2120 Aussteller aus 45 Ländern neue Techniken, Materialien und Anwendungsmöglichkeiten vorstellen.

Die alle zwei Jahre stattfindende Messe für Architektur, Materialien und Systeme ist dabei nicht nur ein Schaufenster für Produktpremieren. Sie gilt auch als Plattform, über die Aussteller und Besucher ins Geschäft kommen. Der branchenübergreifende Austausch an den sechs Messetagen wird immer internationaler. "Es gibt weltweit keine vergleichbare Veranstaltung, die alles, was man zum Planen und Bauen braucht, in diesem Umfang und vor allem in dieser Qualität abbildet", sagt Reinhard Pfeiffer, für die Bau zuständiger Geschäftsführer und zugleich Vize-Chef der Messe München.

Gemessen am Umsatz und der Zahl der Besucher rangiert sie nach der Baumaschinenmesse Bauma auf Platz zwei. Sie könnte in 2019, wenn zwei neue Hallen zur Verfügung stehen, sogar noch weiter zulegen. "Schon jetzt ist die Nachfrage nach Hallenfläche, insbesondere aus dem Ausland, so groß, dass wir eine Warteliste führen müssen", sagt Pfeiffer. Das internationale Interesse dürfte dabei weiterhin für Dynamik sorgen. Zuletzt kamen rund 7000 Besucher allein aus Asien. Umgekehrt ist die Messe - etwa mit dem Bau Congress China in Peking - auch im Reich der Mitte aktiv. Die Aussteller unterstützen diesen Weg in den größten Baumarkt der Welt. "Wir stehen voll dahinter, immerhin jeder fünfte Bau-Aussteller stuft China für sein Unternehmen als sehr wichtigen Absatzmarkt ein", sagt Dieter Schäfer, Vorsitzender des Ausstellerbeirats der Bau und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Steinzeug Cremer & Breuer AG.

Ihrem Ruf als zukunftsorientierte Informationsquelle wird auch die diesjährige Messe gerecht. So sind die 17 Hallen nach Baustoffen, Produkt- und Themenbereichen gegliedert. Die Aussteller wiederum orientieren sich bei der Entwicklung ihrer Produktneuheiten am Termin der Messe, um die Innovationen - ob Fenster, Türen oder Fassadenelemente - dann einem großen Publikum erstmals zu präsentieren. Hinzu kommen Sonderschauen, Foren und Preisverleihungen, die sich vor allem auch an Architekten, Bauingenieure und Planer richten. Mit zuletzt rund 65 000 Besuchern aus diesen Berufsgruppen ist die Bau mittlerweile auch zur international führenden Messe für Architektur geworden.

Ungeachtet dessen bildet das Baugewerbe die Basis der Messe. Der Anspruch, Inspirationen zur Zukunft des Bauens zu vermitteln, spiegelt sich in den gemeinsam mit der ausstellenden Industrie festgelegten Leitthemen der Messe wider. Ein zentrales Thema in diesem Jahr ist das digitale Planen und Bauen, das auf eine bessere Vernetzung aller Beteiligten - vom Bauherrn über den Planer bis hin zu den verschiedenen den Bau ausführenden Firmen - abzielt. Hier sei noch ein großes Potenzial auszuschöpfen, sagt ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa.

Die Energiewende etwa findet ihren Niederschlag in der Entwicklung intelligenter und vernetzter Gebäude und Systeme. Kluge Fenster, Türen und Fassaden passen sich etwa an Umweltbedingungen wie Wind, Wärme oder Sonneneinstrahlung an. Nicht minder ambitioniert sind mitdenkende Häuser und Wohnungen. "Sie adaptieren die Gewohnheiten ihrer Bewohner und steuern entsprechend die komplette Gebäude- und Haustechnik", erläutert Pfeiffer.

© SZ vom 13.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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