Mercedes:Stellenabbau kommt billiger als gedacht

Mehr Stellen als geplant abgebaut und trotzdem kostengünstiger als befürchtet davongekommen - der massive Personalabbau gestaltet sich für Mercedes-Benz als voller Erfolg. Dabei mussten die Mitarbeiter freiwillig den Hut nehmen, da eine Beschäftigungsgarantie bis 2012 bestand.

Der Stellenabbau bei Mercedes-Benz in Deutschland ist größer ausgefallen als ursprünglich geplant. Statt 8.500 haben 9.300 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, wie Personalvorstand Günther Fleig am Dienstag in Stuttgart mitteilte.

Mercedes jubelt über unerwartete Einsparungen - und mehr Kündigungen. (Foto: Foto: ddp)

Zugleich kostete der massive Personalabbau den Konzern weniger als angenommen: Laut Fleig zahlte DaimlerChrysler 840 Millionen Euro an Abfindungen, angesetzt waren 950 Millionen Euro.

Nach dem erfolgten Personalabbau sind bei DaimlerChrysler in Deutschland noch 168.965 Mitarbeiter beschäftigt. Der Altersdurchschnitt der ausgeschiedenen Mitarbeiter lag den Angaben zufolge bei 43 Jahren.

Durch das Abfindungsprogramm zahlte der Konzern im Jahr 2006 zwischen 250 bis 300 Millionen Euro zusätzlich an Lohnsteuer. Der Steuerzahler sei nicht belastet worden, und auch die Sozialkassen seien durch den Personalabbau nicht geplündert worden, sagte Fleig.

Geringe Belastung des Arbeitsmarkts

Nur wenige der ausgeschiedenen Mitarbeiter meldeten sich laut Fleig arbeitslos. Über 1.000 Beschäftigte seien in neue Arbeitsverhältnisse vermittelt worden. Der Stellenabbau sei von den "Arbeitsmärkten absorbiert" worden.

DaimlerChrysler erreiche heute auf Grund der Produktivitätssteigerungen mit einer geringeren Anzahl der Beschäftigten die gleiche Leistungsfähigkeit.

Für das kommende Jahr rechnet Fleig eventuell mit einer weiteren Abnahme der Beschäftigtenzahl in Deutschland. In produktionsnahen Bereichen würden weitere Produktivitätsfortschritte erzielt. Fleig kritisierte zugleich die Arbeitskosten in Deutschland als zu hoch.

DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche hatte das Programm im Sommer 2005 verkündet - wegen einer Beschäftigungsgarantie bis 2012 musste der Konzern Abfindungen und Frühverrentungsmodelle anbieten. Betroffen waren vor allem die Werke Sindelfingen und Bremen.

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