Medion-Quartalszahlen:Das Jahr bereits abgeschrieben

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Medion hat den Umsatz im zweiten Quartal stabilisiert. Dennoch wird der Aldi-Lieferant am Jahresende wohl schlechter dastehen als im vergangenen Jahr.

Der mit hohen Kosten kämpfende Elektronik-Hersteller Medion hat das laufende Jahr bereits abgeschrieben.

Bei Medion gibt es viel zu tun. (Foto: Foto: ddp)

Selbst eine mögliche Belebung des Weihnachtsgeschäfts und die eingeleiteten Sparmaßnahmen würden nicht ausreichen, um den Rückstand zu den Vorjahreswerten bei Umsatz und Gewinn auszugleichen, teilte Medion zur Vorlage der Halbjahreszahlen mit.

Im zweiten Vierteljahr gelang dem wichtigen Aldi-Lieferanten zwar, nach drei Quartalen mit Umsatzrückgängen in Folge wieder ein leichtes Umsatzplus. Die Gewinne blieben jedoch wieder weit hinter den Werten des Vorjahres zurück. Vor allem gestiegene Service- und Vertriebskosten machen Medion zu schaffen.

Fixkosten vorerst schwer zu senken

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) halbierte sich dagegen von 12,2 auf 6 Millionen Euro. Der Überschuss schrumpfte in ähnlicher Größenordnung auf 3,2 Millionen Euro von 6,4 Millionen ein Jahr zuvor. Nach dem ersten Halbjahr ist der Rückstand noch gravierender: gut 10 Millionen Euro Gewinn gegenüber fast 33 Millionen in den ersten sechs Monaten 2004. Medion verweist allerdings darauf, dass im ersten Quartals vergangenen Jahres die Werte außergewöhnlich hoch ausgefallen seien.

Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um 1,8 Prozent auf 499 Millionen Euro. Nach den ersten sechs Monaten bedeutet dies allerdings mit Gesamterlösen von 1,13 Milliarden Euro immer noch einen Rückstand von zehn Prozent im Jahresvergleich. Im dritten Quartal werde voraussichtlich der Umsatz des Vorjahres wieder geschafft.

Eine kurzfristige Senkung der hohen Fixkosten sei nicht möglich, da sie Service-Qualität erhalten und die schnelle Lieferbarkeit aktueller Produkte sichergestellt werden müssten, betonte Medion.

Schwächelnde Konjunktur macht Medion zu schaffen

Im Gegenzug würden die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung forciert umgesetzt. Der Ausbau der Service- und Vertriebsaktivitäten führte auch zum Anstieg der Mitarbeiterzahl um gut 200 auf 1589.

Als Gründe für die mageren Umsätze nannte Medion ein anhaltend schweres konjunkturelles Umfeld im Inland sowie auch die Zurückhaltung von Konsumenten auf wichtigen Auslandsmärkten.

Für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft und das kommende Jahr sieht Medion das hochauflösende Fernsehen HDTV und den mobilen TV- Empfang als wichtigste neue Trends.

Medion kauft bei bekannten Herstellern elektronische Geräte oder Komponenten in großen Stückzahlen ein und verkauft sie an Massenhändler im Einzelhandel. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei über 2,6 Milliarden Euro, der Gewinn bei 50 Millionen Euro.

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