Manager Zumwinkel:Seine Höhen, seine Tiefen

Klaus Zumwinkel - Ein Veteran der deutschen Wirtschaft. 13 Jahre lang war er Vorstandschef der Deutschen Post, zuvor vier Jahre lang Geschäftsführer der Bundespost. 2008 häuften sich jedoch die Hässlichkeiten: nach dem Verkauf von eigenen Aktienoptionen im Dezember 2007 stürmten am 14. Februar 2008 Ermittler die Zumwinkelsche Villa und die Post-Zentrale. Verdacht: Steuerhinterziehung.

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Klaus Zumwinkel - ein Veteran der deutschen Wirtschaft. 13 Jahre lang war er Vorstandschef der Deutschen Post, zuvor vier Jahre lang Geschäftsführer der Bundespost. 2008 häuften sich jedoch die Hässlichkeiten: Nach dem Verkauf von eigenen Aktienoptionen im Dezember 2007 durchsuchten am 14. Februar 2008 Ermittler die Zumwinkel'sche Villa und die Post-Zentrale. Verdacht: Steuerhinterziehung.Eine Villa in Köln, ein Porsche, viele Fotografen und noch mehr Ermittler: So hatte sich Postchef Klaus Zumwinkel den Valentinstag wohl nicht vorgestellt. Punkt sieben Uhr traten Polizisten und Staatsanwälte zur Großrazzia in seinem Haus an. Der Verdacht: Zumwinkel habe über eine Stiftung in Liechtenstein Millionen Euro an Steuern hinterzogen. Einen Tag später kündigte der Manager seinen Rücktritt als Vorstandschef der Post an. Zu seinem Nachfolger wurde Frank Appel bestimmt. Nun muss sich Zumwinkel vor dem Landgericht Bochum verantworten.Foto: Reuters

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Jahrzehntelang war Klaus Zumwinkel eine Galionsfigur der deutschen Wirtschaft. Sein großes Netzwerk hatte er in zehn Jahren als Unternehmensberater der Firma McKinsey geschaffen. Erst lief es gut für ihn. Doch dann wechselte der heute 65-Jährige nach Fürth zum Versandhaus Quelle.Bild: ddp

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Bei Grete Schickedanz, der Quelle-Mitgründerin, hatte Zumwinkel in den achtziger Jahren schlechte Erfahrungen gemacht. Er sanierte das Familienunternehmen, doch am Schluss war sein polyglotter Stil dort nicht mehr gefragt. Die Zeit bei der Matriarchin war vorüber.Foto: dpa

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Neue Aufgaben riefen Anfang der neunziger Jahre. Einst im Monopol lebende Staatsbetriebe mussten aufgefrischt und aufgehübscht werden, um in der Marktwirtschaft bestehen zu können. Zumwinkel nahm sich der Bundespost an, die einen Ruf als "Schneckenpost" hatte. Viele Jobs fielen weg. Hier sortiert ein Postbote in der Hauptpost Düsseldorf Briefe.Foto: Rolf Vennenbernd dpa/lnw

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Zum Expandieren aber reicht das Kostensparen nicht - frisches Geld muss her. Und das holt man sich an der Börse, wie Betriebswirtschaftler Zumwinkel genau weiß. Im Herbst 2000 brachte der Vorstandschef der Deutschen Post AG seine "Aktie Gelb" unter die Leute. Zumwinkel war ganz in Bullenlaune.Foto: AP/Roland Weihrauch

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Think big, go global: Klaus Zumwinkel hielt es nicht am Post-Standort Deutschland, er wollte der Cheflogistiker der ganzen Welt werden und kaufte eine Firma nach der anderen. Hier posiert er im November 1999 mit Hendrik J. Hartong (re.), Chef von Air Express International auf einer Pressekonferenz. Da informierte die Post über das geplante Take-over von Hartongs Firma.Foto: AP/Bernd Kammerer

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Die Konzerntochter Postbank machte Zumwinkel Freude. Auch sie ging unter Vorstandschef Wulf von Schimmelmann (li.) an die Börse. Der große Strippenzieher Zumwinkel mischte als Aufsichtsratsvorsitzender groß mit. Hier unterhalten sich die beiden im Mai 2005 auf der Postbank-Hauptversammlung in der Köln-Arena in Köln.Foto: Rolf Vennenbernd dpa/lnw

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Etwas schwieriger gestaltete sich Zumwinkels Amt als Chefkontrolleur der Deutschen Telekom AG. Deren Vorstandschef Kai-Uwe Ricke (li.) konnte lange Zeit trotz großer Kursverluste munter managen, ehe die Bundesregierung die Reißleine zog. Aufsichtsratsvorsitzender Zumwinkel (hier im Mai 2006 auf der Telekom-Hauptversammlung in Köln) sah schwach aus.Foto: Henning Kaiser/ddp

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Lange Zeit konnte sich die Deutsche Post am Briefmonopol erfreuen. Manager Zumwinkel wirkte als Top-Lobbyist in eigener Sache bei der Politik. Dann war die Konkurrenz nicht mehr zu verhindern - und Zumwinkel schaffte es, dass mit den Gewerkschaften ein politisch gewollter, recht hoher Mindestlohn fixiert wurde. Diesen Lohn aber wollte und konnte sich ein Konkurrent wie die Pin AG (hier sortiert ein Mitarbeiter in Berlin Postsendungen) nicht leisten. Der Pin-Großaktionär Axel Springer trommelte in seinem Blatt Bild gegen die Post und Zumwinkel, gab aber dann auf. Pin musste in die Insolvenz.Foto: Rainer Jensen dpa/lbn

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Am besten kann Bergfreund Zumwinkel in den Alpen entspannen. Mit dem Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner und anderen Spitzenmanagern wie Linde-Chef Wolfgang Reitzle, Verleger Hubert Burda oder Ex-Daimler-Boss Jürgen Schrempp klettert der Post-Chef einmal im Jahr am Similaun. Messner (hier auf dem Zugspitzplateau) unterhält die Runde mit Geschichten aus der Bergwelt. Zumwinkel weiß: "Die Gipfel, die wir nicht packen, merken wir uns am besten."Foto: AP/Christof Stache(sueddeutsche.de/jja/ang/tob)

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