Landwirtschaft:Seehofer will die Milchbauern unterstützen

Bundesagrarminister Horst Seehofer hat seine Hilfe im Kampf um mehr Geld für die Milchbauern zugesagt - doch die EU winkt ab.

"Da werde ich mit allem, was mir zur Verfügung steht, kämpfen", sagte Seehofer am Montag auf dem Deutschen Bauerntag in Berlin.

Nötig sei ein Milchfonds von rund 300 Millionen Euro im Jahr, damit kein Bauer "unter die Räder kommt", weil die Milchquote zur Produktionsbeschränkung 2015 wegfalle.

Seehofer warnte den Einzelhandel vor Preissenkungen. "Die Bauern haben ein Anrecht auf faire und kostendeckende Preise." Er wolle keine Abhängigkeit von einem Konzern bei Lebensmittelpreisen.

"Es gibt kein neues Geld"

Der Deutsche Bauernverband klagt über Kostenexplosion. Sowohl Tierhalter wie auch Ackerbauern fühlten sich "von einer regelrechten Kostenlawine überrollt", sagte Bauernpräsident Gerd Sonnleitner.

Der Verband forderte von der Bundesregierung, die Agrardieselsteuer zu senken und die EU-Betriebsprämie nicht doppelt zu besteuern.

Seehofer kündigte eine Erhöhung der Bund-Länder-Mittel für die ländliche Entwicklung von 660 auf 700 Millionen Euro an. Die Senkung der Agrardieselsteuer werde geprüft. Eine Lösung nur für Bauern sei aber unrealistisch.

Seehofer und die Bauern lehnten die Pläne der EU-Kommission zur Kürzung direkter Beihilfen zugunsten ländlicher Regionen ab. Dagegen erteilte die EU-Kommission dem Milchfonds eine Absage. "Es gibt kein neues Geld", sagte EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel.

© sueddeutsche.de/dpa/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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