Landwirtschaft:Europas Bauern erwarten Rekordernte

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Gute Nachrichten angesichts knapper Nahrungsmittel und hoher Preise: Europas Landwirte rechnen im Wirtschaftsjahr 2008/2009 mit einer Rekordernte bei Getreide.

Auch bei Mais zeichnet sich eine gute Ernte ab. Das teilten die Copa-Cogeca, die Vertretung europäischer Landwirte und Genossenschaften, in Brüssel mit.

Für die Getreideernte sieht es in diesem Jahr bestens aus. (Foto: Foto: dpa)

"Bei Weichweizen rechnen wir mit einem Gesamtertrag von fast 130 Millionen Tonnen - 19 Millionen Tonnen beziehungsweise 17 Prozent mehr als im vergangenen Jahr." Auch bei Mais zeichne sich eine deutliche Steigerung ab. "Wir erwarten rund 59 Millionen Tonnen, was einem Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht."

Die EU-Staaten zwingen ihre Landwirte nicht mehr, einen bestimmten Anteil der Anbaufläche brachliegen zu lassen. Bisher waren das zehn Prozent der Äcker. Angesichts der weltweit gestiegenen Nachfrage und zuletzt schlechter Ernten wie in Australien haben die Landwirte nun die Möglichkeit, soviel Fläche zu nutzen wie sie wollen. Die Landwirte kalkulierten jetzt anhand der Aussaat ihre Schätzungen.

Erwartungen für Eiweißpflanzen schlechter

Zufrieden zeigten sich die Landwirte trotz schlechter Witterung nach der Aussaat bei Ölsaaten. "Wir schätzen den Gesamtertrag auf 26,6 Millionen Tonnen, was einer Steigerung um fast sieben Prozent entspricht", schrieb die Organisation weiter.

Nicht so günstig seien die Erwartungen bei Eiweißpflanzen wie Soja. Der Ertrag werde wohl um etwa 60 000 Tonnen und damit zwei Prozent zurückgehen. Die Ernte werde 2008/2009 weniger als 2,7 Millionen Tonnen ausmachen.

Angesichts dieser Prognose rief die Organisation die EU-Agrarminister auf, noch vor der Sommerpause die Ausnahme von der zwangsweise Flächenstilllegung zu verlängern. Diese Maßnahme war ursprünglich geschaffen worden, um Überschüsse in der EU zu verhindern. "Wir hätten ein ideales Mittel zur Reduzierung unserer Abhängigkeit von Importen zur Verfügung, aber die Kommission tut nach wie vor nicht genug, um den Anbau dieser Kulturen zu fördern", hieß es weiter. Derzeit seien Futtermittel an Weltmärkten teuer.

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