Landesbanken:Kaufinteressenten für HSH Nordbank

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Laut dem Finanzministerium Kiel gibt es zahlreiche Interessenten für das schon länger feilgebotene Institut. Es besteht aus einer profitablen Kernbank und einem Teil mit hohen Risiken, vor allem Schiffskrediten.

Das Finanzministerium in Kiel hat offiziell bestätigt, dass es zahlreiche Interessenten an der zum Verkauf stehenden HSH Nordbank gibt. "Der erste Schritt des Privatisierungsverfahrens der HSH Nordbank ist mit dem Eingang zahlreicher Interessenbekundungen erfolgreich abgeschlossen", teilte das Ministerium mit. Bis zu diesem Tag konnten potenzielle Investoren ihr Interesse anmelden. Nun können sie bis zum 31. März Kaufangebote vorlegen.

"Jeder Schritt, den wir auf dem Weg der Privatisierung vorankommen, ist ein guter Schritt für unser Land", sagte die Kieler Finanzministerin Monika Heinold (Grüne). "Wir können zwar nicht garantieren, dass der Verkauf gelingt, aber wir tun alles, um den Verkauf zu ermöglichen." Das Ziel bestehe weiterhin darin, das Landesvermögen zu schonen. "Dafür arbeiten wir Tag für Tag mit voller Kraft." Ob der Verkauf gelingen wird, ist unter Experten strittig. Die HSH Nordbank besteht aus einer profitablen Kernbank und einem Teil mit hohen Risiken, vor allem Schiffskrediten. Als mögliche Käufer kommen praktisch alle Banken, Finanzinvestoren, Fonds und sonstige Kapitalsammelstellen weltweit in Frage. Die Vorstände der Bank waren schon vor Weihnachten wochenlang in Asien und in europäischen Finanzzentren unterwegs, um mit möglichen Käufern zu sprechen. Sowohl Vorstandschef Stefan Ermisch als auch der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Mirow hatten zuletzt davon gesprochen, dass es Interessenten aus Asien und speziell aus China geben werde. Die dortigen Banken benötigten über kurz oder lang ein Standbein in Europa, ließ sich Ermisch zitieren. Auch Mirow sprach davon, dass es für chinesische Banken interessant sein könnte, Zugang zum deutschen Mittelstand zu erhalten. Die NordLB, die als Interessent aus Deutschland mehrfach ins Spiel gebracht wurde, erklärte zum wiederholten Mal, sie habe kein Interesse an einer Übernahme der HSH Nordbank. Ob sie sich dennoch an dem Verfahren beteiligt hat, etwa um Einblick in die Bücher der HSH Nordbank zu erlangen, wollte die Bank nicht sagen.

© SZ vom 28.02.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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