Kurt Biedenkopf über Manfred Schell:"Er weiß, was er will"

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GDL-Chef Schell und Kurt Biedenkopf sind beide Mitglied der CDU. Zum ersten Mal trafen sie jedoch erst im Jahr 2003 aufeinander. Der ehemalige Ministerpräsident Sachsens erinnert sich bei sueddeutsche.de an den Gewerkschaftschef.

Kurt Biedenkopf, 78, war von 1990 bis 2002 Ministerpräsident von Sachsen. Während des Konflikts zwischen der Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL trat er - zusammen mit Heiner Geißler - als Schlichter auf.

Sind befreundet: Kurt Biedenkopf (Foto) und Manfred Schell. (Foto: Foto: dpa)

Meine erste Begegnung mit Herrn Schell:

Herrn Schell und damit der GdL bin ich zum ersten Mal im Rahmen der Schlichtung im Jahr 2003 begegnet, bei der es bereits um die selbständige Rolle der GDL als Tarifpartner der Bahn ging. Die GDL hatte mich als Schlichter benannt.

Mein erster Eindruck ...

... war der eines Mannes, der über ein großes Durchsetzungsvermögen verfügt, der weiß, was er will, und der die Kraft hat, seine Ziele zu erreichen. Sein Lebensweg und sein beruflicher Werdegang legen Zeugnis von diesen Fähigkeiten ab. Seitdem haben wir uns vielfach, vor allem im Zuge der Auseinandersetzungen 2007 und bis zum Abschluss des Tarifvertrages im März 2008 getroffen und noch öfter gesprochen.

In Erinnerung wird mir bleiben, dass ...

... man sich auf Manfred Schell verlassen kann. Was er zusagt, hält er auch.

Eine Seite von Manfred Schell, die der Öffentlichkeit bislang verborgen blieb:

Wahrscheinlich sind viele Seiten von Manfred Schell der Öffentlichkeit bisher verborgen geblieben. Ich habe ihn als einen Mann kennen gelernt, von dem es sich lohnt, ihn als Freund zu haben.

Ich wünsche ihm für seinen Ruhestand:

Im Ruhestand kann ich mir Manfred Schell nicht vorstellen. Deshalb wünsche ich ihm für die kommenden Jahre, dass es seiner Gewerkschaft gelingt, ihre Selbständigkeit in dem jetzt gefundenen Rahmen zu entfalten und auf diese Weise nicht nur sich selbst sondern auch der Arbeitswelt mit ihren Ordnungen zu beweisen, dass Tarifpluralität in einem Unternehmen möglich ist.

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