Krise im Anzeigengeschäft:Wall Street Journal Europe schmilzt dahin

Die Überseeausgaben des Wall Street Journals für Europa und Asien werden vom 17. Oktober an nur noch im kleineren Kompaktformat erscheinen.

Das US-Verlagshaus Dow Jones & Co. will damit Kosten in Millionenhöhe einsparen. Wie das Medienunternehmen mitteilte, soll die Asien- und auch die Europa-Ausgabe ab dem 17. Oktober im kompakteren "Tabloid"-Format erscheinen.

Begründet wird der Schritt mit der durch das kleinere Format verbesserten Handlichkeit für die Leser, sowie mit Kostenersparnissen beim Druck.

Weiterhin sollen sich die Printausgaben noch stärker am Onlineangebot orientieren. Der Leser werde verstärkt an ergänzende Informationen auf dem Internetportal herangeführt.

Drastischer Sparkurs

Insgesamt sollen damit ab 2006 rund 17 Millionen Dollar jährlich eingespart werden. Das Verlagshaus reagiert mit dem Sparkurs auf einen drastischen Gewinnrückgang im ersten Quartal.

Im Rahmen der Umstellung werde zudem eine "kleine Zahl" an Redakteurs- und Verwaltungsstellen wegfallen, doch böte man den meisten Betroffenen Jobs bei einer im Herbst neu erscheinenden Wochenendausgabe in den USA an.

Das traditionsreiche Verlagshaus hatte im Quartalsbericht im April insbesondere das schlecht laufende Anzeigengeschäft beim "Wall Street Journal" als Grund angeführt.

Zudem war der Ausblick von Dow Jones & Co nicht rosig ausgefallen: Das Unternehmen rechnet auch für das zweite Quartal mit einem schwierigen Werbeumfeld und warnte, der Ertrag werde voraussichtlich hinter den Erwartungen der Analysten zurückbleiben.

© Sueddeutsche.de/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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