Konkurrenz für RWE:Vattenfall will Anteile an British Energy

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Der schwedische Energiekonzern Vattenfall interessiert sich offenbar für eine Beteiligung an British Energy - möglicherweise mit dem Energiegiganten Eon als Partner.

RWE bekommt offenbar Konkurrenz im Bieterrennen um den englischen Energiekonzern British Energy. Einem Bericht der schwedischen Tageszeitung Dagens Industri zufolge bereitet der Energiekonzern Vattenfall eine Offerte vor und ist dabei noch auf der Suche nach Partnern.

Attraktives Übernahmeobjekt: Der Energieversorger British Energy. (Foto: Foto: Reuters)

Spekulationen, es könne sich dabei um den deutschen Energiegiganten Eon handeln, dementierte ein Eon-Sprecher gegenüber der Financial Times Deutschland. "Wir haben uns das Unternehmen und dessen Kraftwerke angeschaut. Wir werden da weder allein noch mit anderen zusammen mitbieten."

Verwirrende Aussagen

Über eine mögliche Beteiligung von Eon an dem Angebot besteht trotzdem weiter Unklarheit. Denn auf Anfrage wollte Eon das Zitat werden bestätigen noch dementieren. Vor rund einem Jahr hatte zuletzt Konzern-Chef Wulf Bernotat deutlich gemacht, kein Interesse an einem Einstieg bei British Energy zu haben.

In den vergangenen Tagen war Eon in Medienberichten immer wieder als möglicher Interessent genannt worden. "Wir sind weiterhin an einer Beteiligung an Kernkraftwerksprojekten in Großbritannien interessiert", sagte der Eon-Sprecher.

Experten zufolge ist British Energy weniger wegen seiner acht bestehenden Meiler interessant, sondern wegen der vorhandenen Flächen, auf denen neue Atomkraftwerke gebaut werden könnten. RWE hatte Branchenkreisen zufolge Mitte März für British Energy bis zu 13,7 Milliarden Euro in bar geboten.

Der britische Versorger Centrica hat ein Angebot in ähnlicher Höhe vorgelegt, das einen Tausch mit eigenen Aktien vorsieht, heißt es aus Branchenkreisen. Als weiterer Interessent gilt der französische Energiekonzern EdF. Der britische Staat will sich von seinem 35-Prozent-Anteil an British Energy trennen. Ein Käufer müsste nach britischem Recht den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot vorlegen.

Mehr als 30 Interessenten

Außer den Flächen der Meiler von British Energy sind in Großbritannien 18 weitere Flächen für den Bau neuer Atomkraftwerke im Gespräch, die von der für die Stilllegung alter Anlagen zuständigen Behörde Nuclear Decommissioning Authority (NDA) verwaltet werden.

Diese gelten Industriekreisen zufolge jedoch als weniger attraktiv als das Gelände von British Energy. RWE hat nach eigener Aussage gleichwohl auch hier sein Interesse bekundet. Die NDA hat nach eigenen Angaben mehr als 30 Interessenten für die Flächen. Aus Branchenkreisen verlautete, zu den Interessenten gehörten auch Eon und EdF.

© sueddeutsche.de/dpa/jkf/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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