Konkurrent Oracle holt auf:SAP-Gewinne unter den Erwartungen

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Der weltgrößte Hersteller von Firmensoftware verbucht einen Punktsieg: Beim operativen Gewinn bleibt SAP unter den Erwartungen, kann aber den Umsatz deutlich ausbauen.

Europas größter Softwarehersteller SAP ist mit gedrosseltem Wachstum ins Jahr 2007 gestartet. Wegen hoher Investitionen legten der Gesamtumsatz und das Betriebsergebnis im ersten Quartal lediglich um sechs Prozent zu, teilte der Konzern mit.

Der Softwarehersteller mit Sitz in Walldorf bei Heidelberg hat seine Prognose für 2007 bekräftigt. (Foto: Foto: ddp)

Allerdings verzeichnete der Weltmarktführer für Unternehmenssoftware eine hohe Nachfrage in Amerika und in Asien. Damit konnte der Oracle-Konkurrent den Umsatz deutlich ausbauen und erfüllte hier die Expertenprognosen.

"Weder Desaster noch Befreiungsschlag"

Im Kerngeschäft mit den Softwarelizenzumsätzen gab es eine Steigerung um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem auf dem hart umkämpften amerikanischen Markt verbuchte das Dax-Unternehmen deutliche Zuwächse.

"Die Zahlen sind weder ein Desaster noch ein Befreiungsschlag für SAP", sagte ein Händler. Das Papier ist seit Anfang des Jahres unter Druck, nachdem der Softwarehersteller die für 2006 versprochenen Wachstumsraten nicht halten konnte und für 2007 eine sinkende Profitabilität in Aussicht gestellt hatte.

Dies erschwere die Prognose der Kursentwicklung weiter, sagte ein anderer Börsianer. Zum einen habe SAP Nachholbedarf, zum anderen verfehlte SAP mit seiner Bilanz wie schon in den Vorquartalen erneut die Markterwartungen.

Jahresziele bestätigt

Der Konzern mit Hauptsitz in Walldorf bei Heidelberg bestätigte unterdessen seine Jahresziele. Die Lizenzumsätze stiegen von 514 Millionen im ersten Quartal 2006 auf 563 Millionen Euro. Mit einem Plus von elf Prozent auf 249 Millionen Euro war das Amerikageschäft der Wachstumstreiber in dem Geschäftsbereich. Die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse stiegen um neun Prozent auf 1,52 Milliarden Euro.

Der Gesamtumsatz kletterte um sechs Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Beim operativen Gewinn gab es einen Anstieg von 409 Millionen auf 433 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuern wuchs um zehn Prozent auf 310 Millionen Euro.

"Wir sind zufrieden mit den Ergebnissen des ersten Quartals", sagte SAP-Chef Henning Kagermann. Der Vorstandsvorsitzende bestätigte den Ausblick für das Gesamtjahr, ein währungsbereinigtes Plus bei den Software- und softwarebezogenen Serviceerlösen von bis zu 14 Prozent zu erzielen. Die Aktien von SAP stiegen im frühen Handel um 2,44 Prozent auf 36,98 Euro.

Erzrivale Oracle setzt auf Übernahmen

SAP baute nach eigener Darstellung seine Marktfürung auf dem Markt für Unternehmenssoftware weiter aus. Gemessen am Produktumsatz habe der Marktanteil im ersten Quartal bei 25,1 nach 24,5 Prozent im vierten Quartal 2006 betragen. Konkurrent Oracle proklamiert allerdings für sich ebenfalls steigende Marktanteile im Anwendungsbereich.

Oracle ist der weltweit größte Anbieter für Datenbanksoftware und will im Anwendungsbereich die Lücke zu SAP schließen. Dabei setzt der amerikanische Hersteller, anders als sein deutscher Konkurrent, vor allem auf Firmenübernahmen. SAP vertraut dagegen vor allem auf die Entwicklung neuer Produkte und den Ausbau des Kundenkreises.

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