Köln:Früherer Rewe-Chef soll Steuern hinterzogen haben

Ernst Dieter Berninghaus galt Hoffnungsträger bei der Kölner Handelsgruppe. Umso überraschender war im Oktober sein Rücktritt nach nur fünfeinhalb Monaten als Vorstandssprecher. Seit der Zeit ermittelt auch die Staatsanwaltschaft gegen ihn.

Man ermittle seit Anfang Oktober wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und des Betruges gegen Berninghaus, sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft am Montag.

Steuerhinterziehung und Betrug wirft die Staatsanwaltschaft dem früheren Rewe-Chef Berninghaus vor. (Foto: Foto: dpa)

Unter Hinweis auf das Steuergeheimnis machte der Sprecher keine näheren Angaben.

Berninghaus soll sich laut Nachrichtenmagazin Spiegel im Jahr 2000 für den Kauf des Internet-Dienstleisters Nexum durch Rewe stark gemacht haben, an dem er beteiligt gewesen sei.

Neben Berninghaus werde auch gegen einen Nexum-Gründer und einen ehemaligen Aufsichtsrat der Firma wegen Steuerhinterziehung ermittelt, schreibt Der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe.

Rücktritt wegen "schwerwiegender Erkrankung"

Berninghaus war nach nur fünfeinhalb Monaten Mitte Oktober überraschend als Rewe-Vorstandssprecher zurückgetreten. Der Schritt war mit einer "schwerwiegenden Erkrankung" begründet worden.

Der 39-jährige Manager hatte zuvor den 64-jährigen Hans Reischl abgelöst, der fast 30 Jahre an der Spitze des zweitgrößten deutschen Handelskonzerns stand. Berninghaus galt als Hoffnungsträger, mit dem die Rewe einen radikalen Generationswechsel vollziehen wollte.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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