Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz:Gauner als Hauptgewinn

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Wie Verbrecher der Polizei mit Hilfe eines Gewinnspiels ins Netz gingen und warum eine Kleinstadt in den USA für die teuren Wünsche von Milliardär Donald Trump aufkommen soll - im Klick-Blick.

Renate Heilmeier

Vom Babyboom zum Bumerang

Come back to Mama: Immer mehr junge Briten ziehen wieder zuhause ein. (Foto: Foto: Photocase)

In der britischen Times gab es kürzlich einen schönen Ausdruck für ein soziales Phänomen, das in Großbritannien besonders weit verbreitet zu sein scheint. "Boomerang Children" wird die Generation erwachsender Kinder genannt, die zwar das elterliche Heim früh verlassen, aber häufig noch als Twens wieder ins Hotel Mama ziehen.

Die Gründe dafür sind überwiegend ökonomischer Natur. Einer Studie zufolge geben vier Prozent der jungen Briten und Britinnen, die bereits von zuhause ausgezogen waren, den eigenen Haushalt wieder auf - und nisten sich im Hotel Mama ein. In anderen Ländern sind es nur etwa halb so viele. Verstärkt wird der Trend durch die Wirtschaftskrise und durch die zunehmende Jugendarbeitslosigkeit.

Die Hauptursache jedoch, so der emeritierte Soziologie-Professor Gill Jones, sei zwischenmenschlicher Natur. Denn viele junge Menschen würden zuhause ausziehen, um eine gemeinsame Wohnung mit dem Partner zu nehmen. Gehe die Partnerschaft in die Brüche, könnten sich die meisten keine eigene Wohnung mehr finanzieren und ziehen wieder zu den Eltern.

Einen speziellen Grund liefert Bumerang-Kind Hannah May. Die 23-Jährige nistet sich wieder im elterlichen Haus ein, allerdings nur vorübergehend. Das Ziel: Geld für eine längere Reise zu sparen. "In London war das mit einer eigenen Wohnung trotz Job nicht möglich".

Lesen Sie weiter: Wie US-Gauner in die Gewinnfalle tappten.

Gewinnspiel nur für Gauner

Gewiefte Polizei schnappt Ganoven, die an ihr Spielglück glaubten. (Foto: Screenshot: sueddeutsche.de)

Die Polizei in Chicago hat sich eine besonders attraktive Finte einfallen lassen, um per Haftbefehl gesuchte Ganoven zu schnappen.

Die Gesuchten erhielten per Post eine spezielle Gewinnbenachrichtigung mit dem Hinweis: "Sie haben gewonnen." Allerdings kam der Brief von der fingierten Marketingfirma, der Shoptastic Solutions, wie die Chicago Suntimes.com berichtet. Die beigelegten Rubbellose waren selbstverständlich alle Treffer.

Doch jeweilige Glücksnummer entsprach der Aktennummer auf dem Haftbefehl. Wer seinen Geldpreis in Höhe von 1000 Dollar, etwa 700 Euro, persönlich abholen wollte, tappte in die Falle. Am vereinbarten Ort wartete bereits die Polizei. Statt Geschenkgutscheinen gab es für immerhin 61 flüchtige Verbrecher eine Freifahrt in die Justizvollzugsanstalt.

Lesen Sie weiter: Kleines Geld als große Hilfe

Große Hilfe durch Mikrospenden

Laura Fitton - oder "Pistachio" wie ihre Freunde bei twitter.com sie nennen - hat sich zu Weihnachten etwas total Verrücktes gewünscht: Eine Mikrospende von zwei Dollar, diese aber von 12.500 Leuten.

Das Geld soll einem guten Zweck zugute kommen, nämlich einer Initiative für sauberes Wasser in Entwicklungsländen. Die Resonanz war enorm. Innerhalb der ersten Tage hatten sich bereits so viele Spender gefunden, dass die ersten 5000 Dollar oder 3500 Euro bereits verdient sind. Die Huffingtonpost.com erklärt mit diesem Beispiel den neuen Trend zur Mikro-Spende als zeitgemäße Form des Fundraisings.

Plattformen, bei denen viele Menschen virtuell miteinander vernetzt sind, eignen sich dafür ganz besonders. Wer eine gute Idee unterstützen will, braucht nicht mehr viel Geld, sondern viele Kontakte. Auch die technischen Möglichkeiten von Online-Communities machen es leichter, solche kleinen Beträge zu spenden - ohne gleich eine Überweisung ausfüllen zu müssen.

Lesen Sie weiter: Wie Donald Trump sich bei seinen neuen Nachbarn unbeliebt macht.

Geld gegen guten Geschmack

Er suchte Ruhe, Sonne und Frieden: Im Jahr 1999 kaufte der Milliardär Donald Trump für 27 Millionen Dollar ein Grundstück auf einer malerischen Halbinsel an der kalifornischen Küste. Doch nun sorgt der prominente Bewohner in dem 46.000-Einwohner-Städtchen Rancho Palos Verdes für mächtig Ärger, wie die LATimes.com meldet.

Denn die anfängliche Euphorie über den reichen Nachbarn ist längst gewichen. Nachdem sich Trump in dem Ort einen ziemlich exklusiven Golfplatz gebaut hat, verklagt er nun die Gemeinde zu einer Entschädigung von 100 Millionen Dollar (rund 70 Millionen Euro). Allerdings beträgt das jährliche Gesamtbudget von Rancho Palos Verdes gerade einmal 20 Millionen Dollar (14 Millionen Euro).

Streitpunkt sind vor allem einige bauliche Veränderungen, die dem Milliardär vorschweben, darunter eine Allee mit meterhohen Ficus-Bäumen - damit will Trump sein Grundstück vor neugierigen Blicken der Nachbarn abschirmen. Zudem hätte er gerne, dass die Stadt eine Straße nach ihm benennt.

Doch die Kommune weigert sich, diesen Wünschen nachzukommen. Ein Stadtrat: "Es gibt kein Gesetz, das verlangt, dass Trump alles bekommt, nur weil er am Morgen aufwacht und es gerne haben möchte." Ob Geld oder Geschmack vor Gericht siegen werden, bleibt abzuwarten.

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