KfW-Studie:Mittelstand braucht Ausländer

Deutschlands Mittelständler profitieren einer Studie zufolge von der Zuwanderung. Drei von vier mittelständischen Unternehmen beschäftigen demnach ausländische Mitarbeiter. Der Großteil stammt aus der EU.

Deutschlands Mittelständler profitieren einer Studie zufolge von der Zuwanderung. Drei von vier mittelständischen Unternehmen beschäftigen ausländische Mitarbeiter, wie aus der am Montag veröffentlichten Untersuchung der staatseigenen Förderbank KfW hervorgeht. Der Großteil von ihnen stammt demnach aus Ländern der Europäischen Union. Etwa 250 000 Flüchtlinge fanden demnach in den vergangenen fünf Jahren eine Beschäftigung bei kleineren und mittleren Firmen. Dort wurden sie meist als Auszubildende, Praktikanten oder Aushilfen eingestellt. Arbeitsverträge für Fachkräfte waren dagegen mit etwa 49 000 deutlich seltener, so die KfW.

Geflüchtete Menschen in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu integrieren, sei eine zentrale Herausforderung in den kommenden Jahren, erläuterte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Grundsätzlich braucht Deutschland der KfW zufolge wegen des knapper werdenden Arbeitskräfteangebots Beschäftigte aus anderen Ländern: "Deutschland profitiert seit Jahrzehnten von der Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte und ist auch in Zukunft darauf angewiesen, denn der demografische Ausblick ist ungünstig."

Bis zum Jahr 2021 plant etwa die Hälfte aller Mittelständler, gezielt ausländische Mitarbeiter anzuwerben, wie aus der Studie auf Basis des KfW-Mittelstandspanels hervorgeht. "Der Rückzug in den Nationalstaat würde also vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen treffen, die keine Ausweichmöglichkeiten für ihre Produktion haben", warnte Zeuner. Zur Zeit sind mehr als drei Millionen Ausländer in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Besonders häufig werden sie im Handel eingestellt.

© SZ vom 17.01.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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