Kampfansage:IG Metall droht mit Streik

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Der Konflikt um die Altersteilzeit in der Metallindustrie spitzt sich zu: Auch in der siebten Verhandlungsrunde konnte keine Einigung erzielt werden - nun droht die IG Metall mit flächendeckenden Streiks.

Die Gewerkschaft IG Metall will die Arbeitgeber mit der Drohung flächendeckender Streiks zu weiteren Verhandlungen über Altersteilzeit zwingen. "Ein Arbeitskampf ist und bleibt die Ultima Ratio", sagte IG Metall-Bezirkschef Jörg Hofmann nach Beratungen der Gewerkschaft in Sindelfingen.

Die Arbeitgeber müssten an den Verhandlungstisch zurückkehren, um bis zum Beginn der Mitte Oktober anstehenden Tarifrunde eine Vereinbarung zu treffen. Andernfalls solle die Urabstimmung eingeleitet werden, um flächendeckende Streiks zu ermöglichen, heißt es in einer Empfehlung der Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg an den Bundesvorstand der mächtigen Gewerkschaft.

Am Freitag waren die Verhandlungen zwischen der IG Metall Baden-Württemberg und dem regionalen Arbeitgeberverband über einen Pilotabschluss für Altersteilzeit in der bundesweit rund 3,5 Millionen Beschäftige zählenden Metall- und Elektroindustrie abgebrochen worden.

In sieben Verhandlungsrunden hatten sich die Tarifparteien mit ihren gegensätzlichen Positionen zwar angenährt, aber entgegen den Erwartungen keinen Durchbruch erzielt.

Finanzielle Förderung läuft 2009 aus

Strittig ist vor allem, welche Beschäftigten überhaupt Anspruch auf Altersteilzeit haben sollen. Nach Darstellung der Gewerkschaft hätten die Arbeitgeber dies nur für besonders belastete Arbeitnehmer zugelassen; Facharbeiter, Angestellte und Ingenieure hätten damit gar keinen Anspruch auf Altersteilzeit gehabt. Die Tarifkommission betonte: "Die IG Metall wird keinen Abschluss akzeptieren, der nicht allen Beschäftigtengruppen in jedem Betrieb einen Zugang zur Altersteilzeit ermöglicht."

Die finanzielle Förderung des vorzeitigen Ausscheidens durch die Bundesagentur für Arbeit läuft Ende 2009 aus. Zudem sollen sich die Beschäftigten künftig an den Kosten beteiligen. Am Dienstag will der Bundesvorstand der Gewerkschaft die weitere Marschroute in dem seit Monaten schwelenden Konflikt festlegen. Der Vorstand des bundesweiten Arbeitgeberverbands Gesamtmetall will am Mittwoch über seinen weiteren Fahrplan beraten. Beide Seiten beteuern, noch vor der Sommerpause eine Regelung finden zu wollen.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa/jpm/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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