IW-Studie zu Verdi:Mehr Streiks, neue Mitglieder

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Das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft analysiert die Verdi-Strategie - und warnt vor "endlosen Kleinkonflikten".

Von Thomas Öchsner, Berlin

Immer mehr Arbeitskämpfe in Deutschland finden im Dienstleistungssektor statt - und nicht in der Industrie. Dies geht aus einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Danach stieg die Zahl der Streiks von 2008 bis 2014 auf durchschnittlich 151 jährlich. Zwischen 2004 und 2007 gab es nur 70 Ausstände im Durchschnitt. Das IW führt dies vor allem auf die zunehmende Streikbereitschaft der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zurück. So entfielen zwischen 2005 und 2015 etwa 80 Prozent aller Streiktage auf Dienstleistungsbranchen. Verdi antworte auf Mitgliederverluste, die geringere Reichweite von Tarifverträgen und neue Spartengewerkschaften "mit einer expansiven Tarifpolitik", heißt es in der Untersuchung. Tarifkonflikte nutze die Gewerkschaft fürs Gewinnen neuer Mitglieder - "und das durchaus mit Erfolg". Für Streikfonds seien die Mittel "fast verdreifacht" worden.

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