Internetbezahlung:Paypal zwingt Telekom zum Rückzug

Keine Chance gegen die Konkurrenz: Die Telekom stellt ihren Bezahldienst "Click and Buy" ein.

Von Varinia Bernau, München

Inmitten scharfer Konkurrenz gibt der zweite deutsche Internetbezahldienst innerhalb von zwei Wochen auf: Die Deutsche Telekom stellt ihren Dienst Click and Buy ein. Zum 30. April ist Schluss. Guthaben müssen bis dahin verbraucht oder auf andere Bankkonten überwiesen werden. Die Entwicklung von Click and Buy sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben, verlautete aus dem Unternehmen. Angesichts der Dominanz großer Anbieter wie Paypal zweifelt der Bonner Konzern offenbar auch daran, dass der eigene Dienst noch aufholen kann. Damit ist die Telekom nicht alleine. Der Handelskonzern Otto zog vergangene Woche seinen Bezahldienst Yapital ab. Die 2011 gegründete Firma wiederum sollte einen Bezahldienst für alle Lebenslagen schaffen, mit dem sowohl online als auch über das Smartphone im Laden bezahlt werden kann. Als Otto nun ankündigte, Yapital bis Ende Januar einzustellen, begründete der Konzern diesen Schritt mit einer unkalkulierbaren Entwicklung beim Bezahlen über das Smartphone. Die Konkurrenz beim Bezahlen im Internet nimmt gerade zu. In keinen Bereich stecken Risikokaitalgeber so viel Geld wie in Finanz-Start-ups. Die deutschen Banken starten ihrerseits ein eigenes System namens Paydirekt. So wollen sie nach langen Vorbereitungen dem amerikanischen Dienst Paypal die Stirn bieten - und könnten damit bereits zu spät dran sein. Denn viele Deutsche nutzen Paypal bereits.

© SZ vom 04.12.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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