Interner Streit:EADS-Führung kann sich nicht auf Dividende einigen

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Das deutsch-französische Führungs-Tandem des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS kann sich nicht auf eine Dividende einigen. Nun sollen die Aktionäre auf der Hauptversammlung selbst entscheiden.

Der Verwaltungsrat des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS hat sich angesichts eines dramatischen Gewinneinbruchs im vergangenen Jahr nicht auf einen Dividendenvorschlag einigen können.

Das Gremium sei lediglich übereinkommen, dass die Ausschüttung für 2006 deutlich zurückgefahren werden sollte, heißt es in der am Dienstag vorgelegten Einladung für die Hauptversammlung des Unternehmens am 4. Mai in Amsterdam.

Zwischen den EADS-Großaktionären, dem französischen Staat und den Konzernen Lagardère und DaimlerChrysler, halten seit Monaten die Auseinandersetzungen im Zuge der Airbus-Krise an.

Deutsch-französisches Tandem

An der Spitze des EADS-Verwaltungsrats steht ein deutsch-französisches Tandem. Rüdiger Grube, Vorstandsmitglied bei DaimlerChrysler, hatte erst vergangene Woche die Nachfolge von Manfred Bischoff angetreten, der zum Aufsichtsratschef von DaimlerChrysler berufen wurde.

Grube führt das EADS-Gremium zusammen mit dem Franzosen Arnaud Lagardère.

Angesichts eines Gewinneinbruchs von rund 1,7 Milliarden auf 99 Millionen Euro im vergangenen Jahr sei nur eine Ausschüttung von bis zu 0,12 Euro je Aktie möglich, heißt es in der Einladung.

Aktionäre sollen Dividende selbst festlegenDen Aktionären, denen auf der Hauptversammlung normalerweise ein Dividendenvorschlag präsentiert wird, über den sie zu entscheiden haben, sollen nun selbst die Höhe festlegen.

Für das Geschäftsjahr 2005 hatte EADS eine Dividende von 0,65 Euro je Aktie gezahlt. EADS hatte im vergangenen Jahr vor allem unter der Krise beim Flugzeugbauer Airbus gelitten.

Negative Währungseffekte

Hier war unter anderem wegen der Verzögerungen beim weltgrößten Passagierflugzeug A380 und negativen Währungseffekten ein Verlust von 572 Millionen Euro angefallen.

Das Gremium verzichtete auch auf einen Vorschlag zur Genehmigung einer Kapitalerhöhung. In den vergangenen Monaten hatte es Spekulationen gegeben, EADS könnte neue Aktien ausgeben, um die Entwicklung des neuen Langstreckenfliegers A350 zu finanzieren.

EADS-Co-Chef Louis Gallois hatte auf der Bilanzpressekonferenz Anfang März betont, eine Kapitalerhöhung sei nicht nötig.

Prognose bestätigt

Die Prognose für 2007 bestätigte EADS in der Einladung nochmals.

So soll sich das Konzern-EBIT etwa auf Vorjahresniveau bewegen. 2006 war der operative Gewinn vor Firmenwertabschreibungen und außerordentlichen Posten, bei EADS als EBIT ausgewiesen, von 2,85 Milliarden auf 399 Millionen Euro gesunken.

Der Umsatz dürfte den Planungen zufolge in diesem Jahr um einen einstelligen Prozentbereich zurückgehen.

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