Die junge Hotelbedienstete in Thailand lachte übers ganze Gesicht, als sie eine traurige Mitteilung machte: "Wir haben Ihre Kleidung weggeworfen." "Wie jetzt, weggeworfen?" "Wir haben die Plastiktüte mit Ihrer Kleidung in den Müll geworfen." "Warum?" "Die Tüte stand in der Abstellkammer, und keiner wusste, wem sie gehört, da haben wir sie weggeworfen." "Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, sie wieder aus dem Müll herauszuholen." "Nein, die Müllabfuhr war schon da, sorry", sagte sie, immer noch mit einem herzerwärmenden Lächeln im Gesicht.
Nach ein paar Tagen in dem Hotel war es auf Rundreise gegangen. Da es ohnehin hierher zurückgehen sollte, war der simple Gedanke gewesen: Die Rucksäcke wären leichter, wenn jener Teil der Wäsche im Hotel zurückbliebe, der unterwegs ohnehin überflüssig sein würde. Und so wanderten Jeans, Sweatshirts, eine dünne Jacke und einige T-Shirts, alles gute Ware, in eine Plastiktüte. Die Dame an der Rezeption antwortete auf die Frage, ob das Gepäck für einige Tage bei ihr bleiben könnte: "Natürlich. Sie können die Tüte in die Abstellkammer stellen." Die kleine Zwischenreise war schön und unbeschwert, doch bei der Rückkehr ins Hotel war es mit der guten Stimmung schnell vorbei, siehe Dialog oben. Das Problem war, dass die Rezeptionistin die Information nicht weitergegeben hatte und die Tage darauf freihatte. Als die Kolleginnen herumfragten, wem die Plastiktüte gehöre, wusste niemand Bescheid, und in einem solchen Fall entscheiden Thailänderinnen offenbar lieber schnell als langsam. Was den Ärger vergrößerte, war, dass die junge Frau dabei auch noch lachte, so als würde sie einen auslachen. Erst später verriet der Blick in den Reiseführer: In Asien gibt es viele Arten des Lachens, für Westmenschen sind sie nicht immer einfach zu interpretieren. Eine davon ist: Verlegenheit.