Hochhäuser:Alle wollen hoch hinaus

Die Skyline von London verändert sich ständig. Die Grenze für Hochhäuser ist eigentlich nur der Flugverkehr. Er darf nicht gestört werden.

Von Björn Finke

Es würde gleichziehen mit der Nummer eins in Westeuropa: In Londons City, dem alten Bankenviertel, soll ein neues Hochhaus entstehen, das bis zur Spitze 309,6 Meter misst. Diesen Wert erreicht auch The Shard, das höchste Haus Westeuropas, das fußläufig entfernt am Südufer der Themse in den oft grauen Himmel ragt. Der neue Gigant soll 1 Undershaft heißen, wie seine Adresse. Bauherr und Architekt stellten nun die Pläne vor, im kommenden Jahr soll das Projekt bei der Stadtverwaltung beantragt werden. In der Simulation links ist es im Vordergrund zu sehen, hinten ist The Shard. Der Gedanke muss verführerisch gewesen sein, das Haus einfach einen Meter höher zu bauen und dann allein die Nummer eins Westeuropas zu sein. Doch es reicht schon an die maximale Höhe heran, die erlaubt ist, damit der Flugverkehr über London nicht beeinträchtigt wird. Der neue Turm wird 73 Stockwerke umfassen, 10 000 Menschen werden in den Büros arbeiten können. An der Spitze sollen Besucher kostenlos den Blick aus einer Aussichtsetage genießen. Architekt ist Eric Parry, Bauherr eine Holding aus Singapur. Im vergangenen Monat wurden bereits Pläne für ein anderes Hochhaus in Londons Finanzviertel verkündet: Das soll 22 Bishopsgate heißen - wieder die Adresse - und 278 Meter in den Himmel ragen. Die Banker in der Hauptstadt wollen hoch hinaus.

© SZ vom 09.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: