Hewlett-Packard:Wieder 30 000 Jobs weniger

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Der PC-Hersteller HP streicht weitere Stellen.

Der Jobabbau beim Computerhersteller Hewlett-Packard findet kein Ende. Die seit drei Jahren laufende Kürzung von 55 000 Stellen ist noch nicht einmal abgeschlossen, und nun sollen bis zu 30 000 weitere Arbeitsplätze wegfallen. Mit den Kostensenkungen sollen etwa 2,7 Milliarden Dollar jährlich eingespart werden. Ob dabei auch Jobs in Deutschland wegfallen, sei noch nicht abzuschätzen, sagte ein Sprecher. Die bis zu 30 000 Jobs fallen vor allem im Geschäft mit Unternehmenskunden weg.

Der kalifornische Konzern, der einst das Silicon Valley südlich von San Francisco begründete, spaltet sich zum 1. November auf. Das kriselnde Geschäft mit PCs und Druckern wird von den lukrativeren Dienstleistungen für Unternehmen abgetrennt. So sollen die einzelnen Sparten schneller wachsen. Zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres am 31. Oktober 2014 hatte HP insgesamt 302 000 Beschäftigte, davon 9320 in Deutschland. Bei dem noch laufenden Abbau sollten ursprünglich erst 25 000 Stellen gestrichen werden, in mehreren Schritten wurden 55 000 daraus. Die nun angekündigten Stellenstreichungen werden die Bilanz voraussichtlich einmalig mit 2,7 Milliarden Dollar belasten, hieß es. Die neuen Sparmaßnahmen würden jede weitere Restrukturierung unnötig machen, kündigte Konzernchefin Meg Whitman an, die die auf Dienstleistungen spezialisierte neue Firma führen wird.

Der Markt für klassische Computer geht zurück, mobile Geräte dominieren. Auch deshalb spaltet Whitman, die vor etwa vier Jahren zur Sanierung des strauchelnden Unternehmens angetreten ist, das Unternehmen nun auf. Das soll mehr als drei Milliarden Dollar kosten, sich aber binnen einiger Jahre rechnen. Unklar ist, wie viele Stellenstreichungen dabei bereits eingeplant waren. HP machte keine Angaben dazu, wie schnell die nun gestrichenen Arbeitsplätze wegfallen sollen. Nach bisherigen Angaben soll das Sparprogramm insgesamt drei Jahre dauern. Zuletzt erlebte der Konzern im vergangenen Quartal einen deutlichen Rückgang, sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn. In Deutschland arbeiten die meisten HP-Mitarbeiter, etwa 3500 Beschäftigte, in Böblingen. Weitere große Standorte sind Bad Homburg, München und Ratingen. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe kleinerer deutscher Standorte.

© SZ vom 17.09.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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