Henkel:Waschen in den USA

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Der Persil-Hersteller baut sein Geschäft in den USA durch eine milliardenschwere Übernahme kräftig aus. Er kauft den Waschpulverproduzenten Sun. Für den neuen Konzernchef Van Bylen ist es ein wichtiger Erfolg.

Der Konsumgüterkonzern Henkel baut sein US-Geschäft mit einer milliardenschweren Übernahme aus. Für 3,2 Milliarden Euro erwirbt er den Waschmittelhersteller Sun Products, zu dem Marken wie All, Sun oder der Weichspüler Snuggle gehören. Henkel werde mit dem Zukauf die Nummer zwei auf dem US-Waschmittelmarkt, teilte der Dax-Konzern am Freitag mit. Verkäufer ist ein Fonds des Finanzinvestors Vestar Capital Partners. Sun machte zuletzt mit rund 2000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro.

Der seit 1. Mai amtierende, neue Henkel-Chef Hans Van Bylen kann mit der Übernahme einen ersten Erfolg präsentieren. Henkel, Hersteller von Pritt und Persil, hatte seit langer Zeit nach einem Übernahmeziel Ausschau gehalten. "Diese Akquisition ist für Henkel ein strategisch wichtiger Schritt", sagte Van Bylen nun. Der Konzern werde mit dem Zukauf seine Position auf dem größten Waschmittelmarkt der Welt verbessern.

Vor einem Jahr hat Henkel die Marke Persil in den USA und Kanada eingeführt. Schon zuvor aber war der Konzern stark in den USA vertreten. Vor einigen Jahren übernahmen die Düsseldorfer dort den Kosmetik- und Waschmittelhersteller Dial. 20 Prozent seines Jahresumsatzes von zuletzt 18,1 Milliarden Euro macht Henkel in den USA.

Mit dem Zukauf verschieben sich auch die Gewichte innerhalb der Henkel-Sparten. Machten Waschmittel in der Vergangenheit knapp 30 Prozent der Umsätze des Konzerns aus, der auch Klebstoffe und Kosmetika produziert, dürften es nach dem Zukauf rund 33 Prozent sein. Henkel vermindert damit seine Abhängigkeit vom konjunkturabhängigen Klebstoff-Geschäft, wo der Konzern bislang rund die Hälfte seiner Umsätze einfuhr.

Finanzieren kann Henkel den Zukauf durchaus. Er verfügt über ein gutes Finanzpolster und kann nun zudem das derzeit günstige Zinsniveau nutzen. Der Zukauf sei fremdfinanziert, teilte der Konzern mit.

© SZ vom 25.06.2016 / SZ, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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