Auf die Idee kam Sven Lofing zusammen mit Kollegen im vergangenen Dezember nach einem Abend auf dem Weihnachtsmarkt in Leipzig. "Unsere Omas waren zu Besuch, eine hat ihre Handtasche mitgenommen, die andere hat ihre am Hauptbahnhof eingeschlossen", erzählt er. Im vorweihnachtlichen Treiben wurde die eine Tasche gestohlen, die zweite war dann auch schnell weg. Denn der Dieb hatte die Belege für das Schließfach in der ersten Tasche gefunden und dieses ebenfalls geleert
Diebstahlsichere Handtaschen und Rücksäcke, das könnte eine Geschäftsidee sein, dachte sich Lofing und machte sich in Leipzig an die Arbeit. Das Startup Brainstormink entwickelte ein Sicherheitssystem. "Lolo Ino" heißt jetzt eine neue Kollektion von Handtaschen und Rucksäcken, bei der der Schutz vor Taschendieben bereits eingebaut ist. Der etwa 40 Gramm leichte Mechanismus soll Kriminelle abschrecken und den Taschenträger warnen. Diebe können die Tasche zwar öffnen, greifen sie jedoch hinein, gibt sie einen lauten Warnton von sich und sendet ein optisches Signal. Das System kann angeblich nicht gehackt werden.
Wie genau die Sicherung funktioniert, möchte Brainstormink-Inhaber Lofing nicht sagen. Das System arbeite mit einer "smarten Freund-Feind-Erkennung" und sei einfach zu bedienen: "Die Sicherung wird mit Schmuck kaschiert", sagt Lofing, "man sieht es nicht von außen." Ein Prototyp wird demnächst fertiggestellt. Finanziert werden soll "Lolo Ino" über ein Crowdfunding auf der Plattform Startnext, die Kampagne beginnt am 15. Juli. Dort können auch erste Taschen bestellt werden. Sie sollen zwischen 80 und 300 Euro kosten.
Mindestens 250 000 Euro benötigen Lofing und sein Team, um die Produktion anlaufen zu lassen: "Über alles darüber hinaus würden wir uns sehr freuen." Geplant sind nicht nur mehrere Designs, sondern auch eine individuelle Anpassung für die Handtaschenbesitzerinnen, je nach bevorzugter Trageweise. Ein weiterer Schutz steckt im Material: Taschenboden und Tragegriff werden aus Kevlar, einem reiß- und schnittfesten Stoff, hergestellt.