Großfusion bahnt sich an:UniCredito will HypoVereinsbank schlucken

Beide Banken sind "im Gespräch über eine mögliche Zusammenführung ihrer Unternehmen". Vor allem das Osteuropageschäft der HypoVereinsbank scheint für die Italiener von Interesse zu sein.

HVB-Chef Dieter Rampl hatte bereits angedeutet, dass eine Allianz mit einer italienischen Bank strategisch sinnvoll sei und sich die HVB dabei wohl mit der Rolle des Juniorpartners begnügen würde.

Wenn die Verhandlungen nicht noch platzen, würde es sich um die bislang größte Bankenfusion in Kontinentaleuropa handeln. Die HVB ist die zweitgrößte börsennotierte deutsche Geschäftsbank.

Die HVB betonte, bisher sei noch keine Vereinbarung mit UniCredito Italiano erzielt worden. Der Ausgang der Gespräche sei offen. "Die Parteien beabsichtigen nicht, weitere Stellungnahmen dazu abzugeben."

Profitabelste Bank Italiens

Die österreichische Zeitung Presse zitierte einen nicht genannten UniCredito-Spitzenmanager mit den Worten: "Wir wollen die Mehrheit."

Auch in Branchenkreisen wurde betont, dass nur eine Übernahme durch die Italiener vorstellbar ist. UniCredito wird an der Börse mit rund 26 Milliarden Euro bewertet, die HVB nur mit etwa 15 Milliarden Euro.

Am Montag stieg der HVB-Aktienkurs zwischenzeitlich leicht auf gut 20 Euro.

UniCredito war im vergangenen Jahr die profitabelste Bank Italiens. Der Gewinn stieg um neun Prozent auf 2,13 Milliarden Euro.

Die HypoVereinsbank machte dagegen erneut einen Milliardenverlust. Allerdings hat die Bank nach eigener Einschätzung ihre Bilanz inzwischen von Altlasten wie zum Beispiel faulen Immobilienkrediten bereinigt. Damit ist sie deutlich attraktiver geworden für ausländische Interessenten.

Bei einer möglichen Übernahme der HypoVereinsbank dürfte die UniCredito vor allem auf das starke Osteuropageschäft der HypoVereinsbank schielen, das bei der Bank Austria gebündelt ist.

Auch UniCredito ist in Osteuropa stark vertreten. Durch einen Zusammenschluss der Aktivitäten würde ein ausländischer Marktführer in Osteuropa entstehen.

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