GfK plant Partnerschaft:Marktforscher fusionieren

Lesezeit: 1 min

Die beiden Institute TNS und GfK wollen sich zum zweitgrößten Marktforschungskonzern weltweit zusammenschließen. London soll Sitz der Zentrale werden - in Nürnberg verbliebe lediglich der deutsche Hauptsitz.

Das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK (Gesellschaft für Konsumforschung)will sich mit dem britischen Rivalen Taylor Nelson Sofres (TNS)zusammenschließen. Es werde über eine Fusion unter Gleichen verhandelt, teilte die GfK mit. Damit würde - gemessen am Umsatz - der weltweit zweitgrößte Konzern der Branche hinter dem US-Marktführer Nielsen entstehen.

Bald unter einem Dach: Die Marktforscher GfK und TNS planen eine Fusion. (Foto: Foto: ddp)

Als Grund für einen Zusammenschluss werden Effizienzsteigerungen genannt. Die Vorstände von GfK und TNS zeigten sich davon überzeugt, dass ein Zusammenschluss im operativen Geschäft Vorteile bringe und damit die Marktchancen verbessert würden.

Börse reagiert positiv

Die Unternehmen hoffen so, ihre Position in den schnell wachsenden Märkten Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas stärken zu können. Die GfK als Nummer fünf der Branche kam 2007 auf einen Umsatz von 1,16 Milliarden Euro, die TNS ist als Nummer drei mit mehr als 1,3 Milliarden Euro etwas größer. Ein Sprecher der GfK sagte, die weiteren Verhandlungen sollten zügig über die Bühne gehen.

An der Börse kamen die Pläne gut an: Die im Kleinwerte-Index S-Dax notierte GfK-Aktie legte um sechs Prozent auf gut 28 Euro zu. TNS-Aktien stiegen in London sogar um elf Prozent. Der GfK-Verein, mit knapp 58 Prozent Mehrheitseigentümer der Nürnberger, werde seine Anteile in TNS-Papiere tauschen und an der neuen Gruppe mit dem Namen GfK-TNS rund 28 Prozent halten. Damit wäre der Verein größter Aktionär der neuen Gesellschaft und hätte dort eine Sperrminorität.

Gemischter Vorstand

Die Zentrale des neuen Instituts soll in London ihren Platz finden. Am bisherigen Sitz der GfK in Nürnberg verbliebe im Falle der Fusion lediglich der deutsche Hauptsitz der Gesellschaft.

Der Vorstand soll die "Fusion unter Gleichen" widerspiegeln, so die Vorstände. Während der neue Chef aus den Reihen von TNS kommen soll, würde die Spitze des Aufsichtsrats mit einem GfK-Mann besetzt. Vorgesehen für die beiden Posten sind David Lowden von TNS, die Spitze des Aufsichtsrats soll ab 2010 Hans Joachim Riesenbeck übernehmen, der bisher das Kontrollgremium der GfK führt. Bis zur Übergabe werde der Aufsichtsrat paritätisch besetzt werden.

Der bisherige GfK-Chef Klaus Wübbenhorst soll die Interessen des GfK-Vereins gegenüber dem Vorstand vertreten, er hätte aber keine operative Aufgabe mehr.

© sueddeutsche.de/dpa/jkf/jkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: