Gesundheit:Ärzte fordern 30 Prozent mehr Gehalt

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Angestellte Mediziner in den Unikliniken wollen mehr Geld und eine verbesserte Anrechnung der Arbeitszeiten. Der Marburger Bund argumentiert, dass das Geld "einfach staatlich finanziert werden" müsse.

Die Tarifverhandlungen für die rund 22.000 Ärzte an Universitätskliniken sind in eine entscheidende Phase eingetreten und sollen nach einer Unterbrechung am 6. Und am 13. Dezember fortgesetzt werden.

Das sagte der Geschäftsführer der Tarifgemeinschaft der deutschen Länder, Ulrich Rieger, am Dienstagabend nach zweitägigen Verhandlungen mit der Ärzteorganisation Marburger Bund.

Nähere Einzelheiten wolle man nicht mitteilen, erklärte Rieger. Nicht einmal der genaue Ort der Gespräche wurde bekannt. Die Verhandlungen hätten "in der Nähe von Düsseldorf" stattgefunden, sagte der Arbeitgebervertreter.

Verdi will Tarifvertrag für das Gesamtpersonal

Die Vertragsparteien hätten alle Fragen von Bedeutung ausführlich diskutiert. Jetzt müsse man weiter nach Lösungen suchen. Der Marburger Bund hat eine bessere Berücksichtigung der tatsächlichen Arbeitszeiten der Klinikärzte sowie Einkommensverbesserungen von 30 Prozent verlangt.

Der Vorsitzende des Bundes, Frank Ulrich Montgomery, sagte am Mittwoch in der ARD, "wir befinden uns momentan in Tarifverhandlungen, und da gehören kräftige Forderungen auf der einen Seite und genauso heftige Abwehrhandlungen auf der anderen Seite zum Ritual".

Er widersprach der Behauptung, es sei angesichts unterfinanzierter Krankenhäuser nicht genügend Geld vorhanden. Das Geld sei in den Krankenkassen vorhanden. Es müsse "einfach staatlich finanziert werden".

Parallel zu den Verhandlungen des Marburger Bundes will auch die Gewerkschaft Verdi einen Tarifvertrag für die Beschäftigten an den Unikliniken erreichen, allerdings nicht nur für die Ärzte, sondern für das Gesamtpersonal.

Die Gewerkschaft fordert die Übernahme des im September zwischen Verdi, dem Bund und den Kommunen vereinbarten Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst. Für den (morgigen) Mittwoch hat Verdi mehrstündige Warnstreiks an den Unikliniken in Münster, Essen, Düsseldorf, Köln und Bonn angekündigt.

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