Der Airbus-Konkurrent Boeing muss nun doch die Erstauslieferung seines Hoffnungsträgers 787 Dreamliner verschieben. Bislang wollte der Konzern mit Blick auf hohe Schadenersatzforderungen seiner Kunden um eine Verschiebung herumkommen.
Die Ankündigung weckt Erinnerungen an das Desaster um den Airbus A380, dessen Auslieferungsplan auf Grund von Produktionsschwierigkeiten ebenfalls nicht eingehalten werden konnte und den europäischen Konzern mehrere Milliarden Euro kostet. Die Boeing-Aktie fiel am Mittwoch nach der Ankündigung um drei Prozent.
Der Erstflug werde wegen Problemen bei der Fertigung nun für das erste Quartal 2008 angepeilt und die ersten Auslieferungen für November oder Dezember 2008, teilte Boeing mit. Schon im September hatte der Konzern Probleme eingeräumt und erklärt, der Erstflug werde um drei Monate auf frühestens Mitte November verschoben. Am Mai 2008 als Termin für die ersten Auslieferungen hatte Boeing aus Angst vor Schadensersatzzahlungen damals aber festgehalten.
Gravierende Auswirkungen auf die Gewinne werde die aktuelle Entwicklung aber nicht haben, hieß es am Mittwoch. An den Prognosen 2007 und 2008 werde festgehalten.
Der Dreamliner ist die erste Neuentwicklung von Boeing seit zwölf Jahren. Die Amerikaner stehen unter Druck, da das Flugzeug mit über 700 Bestellungen ein recht erfolgreiches neues Modell ist und weitaus besser bei den Kunden ankommt als das Konkurrenzprodukt von Airbus, der A350. Das neue Airbus-Modell soll erst 2013 auf den Markt kommen.