Finalist:Eine Revolution für die Frische

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(Foto: N/A)

Von Simone Boehringer

Das ist die Vision: Ein Besuch im Supermarkt, und statt des mehr oder weniger geübten Blickes auf die Waren im Fleischregal reicht ein Griff zu einem Messgerät, mit dem Kunden selbst die Frische der ausgelegten Fleisch- und Wurstwaren testen können. Das könnte die Zukunft sein, jedenfalls wenn es nach Freshdetect geht. Das junge Unternehmen aus Pullach bei München hat ein Verfahren entwickelt, das die oft tagelange Prozedur der Lebensmitteltests in Laboren ergänzt und es für Tester von Fleisch schon jetzt ermöglicht, in Sekundenschnelle eine Aussage über den Zustand von Frischware zu machen. "Wir wollen den Standard setzen für die Frischekontrolle bei Fleisch", erklärt Oliver Dietrich, Vorstandschef bei Freshdetect.

Fünf Jahre hat der 52-jährige Betriebswirt mit seinem mittlerweile auf zwanzig Mitarbeiter angewachsenen Team mit der Entwicklung eines kleinen Gerätes verbracht, das in Form und Größe zunächst an ein Handheld von Bahnschaffnern oder Kellnern zum Abkassieren erinnert. Das Gerät mit dem etwas sperrigen Namen BFD-100 prüft die Gesamtkeimzahl in rohem Fleisch. Das Ganze funktioniert über ein optisches Verfahren, der sogenannten Fluoreszenzanalyse. Dazu wird ein kleiner runder Messkopf mit speziellen Leuchtdioden direkt auf das rohe Fleisch aufgesetzt. Ähnlich wie Laserpointer leuchten diese die Fleischoberfläche an. Es ergibt sich ein Bild vom mikrobiologischen Zustand. Dieses wird abgeglichen mit Werten aus Laborproben derselben Fleischarten aus einer Datenbank. Je weiter verbreitet das Freshdetect-System, desto größer wird die Datenbank.

"Das ist erst der Anfang, wir können in Zukunft auch weitere Teilstücke vom Schwein, Rind, Geflügel, Fisch sowie später auch Gemüse und Salat mit dieser Methode analysieren", sagt Dietrich. Die Finanzierung ist zunächst gesichert, derzeit wird mit Kunden verhandelt.

© SZ vom 15.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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