Ferngesteuerter Angreifer:EADS plant unbemanntes Kampfflugzeug

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern bastelt unter großer Geheimhaltung an einer eigenen Kampfdrohne.

EADS wolle sich auf diesem Wachstumsmarkt "bestmöglich positionieren", sagte ein Unternehmenssprecher. Das Marktvolumen werde bis 2014 auf 10 Milliarden Euro geschätzt.

Dassault präsentierte auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget ein erstes Demonstrator-Modell seiner Kampfdrohne "Neuron" - ein konkurrierendes Produkt. (Foto: Foto: AFP)

Unter Berufung auf Branchenkreise hatte die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, dass der Erstflug des Prototyps unter dem Projektnamen Barracuda noch in diesem Jahr stattfinden könnte.

Das wollte der Sprecher nicht bestätigen. Auch andere Einzelheiten könnten derzeit wegen der Vertraulichkeit des Projektes nicht veröffentlicht werden.

Französische Kampfdrohne erst 2010

Der designierte neue deutsche EADS-Co-Vorstandschef Thomas Enders hatte laut FTD bei einem Analystentreffen gesagt, dass das Unternehmen einen Marktanteil von 10 bis 15 Prozent erobern wolle. Dies zumindest bestätigte auch der EADS-Sprecher.

Der Einsatz unbemannter Flugzeuge zur Überwachung, Datenübertragung oder auch für Kampfeinsätze wird nach einhelliger Branchenmeinung stark steigen. Marktführer sind US-Konzerne, die bereits mehrere Modelle für Einsätze produzieren.

Parallel dazu laufe unter Führung des französischen Dassault-Konzerns das konkurrierende Neuron-Projekt, an dem sich auch Schweden, Griechenland, Spanien, die Schweiz und Italien mit der Hälfte der Kosten beteiligen.

Die von Dassault gebaute Tarnkappen-Kampfdrohne Neuron ist so groß wie eine Mirage 2000, und soll autonom agieren können.

Frankreich will mit dem 400-Millionen-Euro-Projekt sicherstellen, dass die Europäer technologisch auch noch 2015 mithalten können. Daneben beteiligen sich nach FTD-Informationen an dem Projekt auch Schweden, Griechenland, Spanien, die Schweiz und Italien. Der Neuron-Erstflug sei für Mitte 2010 geplant.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: