Erneut Rückrufaktion von Mattel:Verbleite Accessoires

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Der amerikanische Spielwarenhersteller Mattel muss zum dritten Mal in diesem Sommer in China produzierte Spielwaren zurückrufen - auch Deutschland ist betroffen.

Der amerikanische Spielwarenhersteller Mattel muss zum dritten Mal binnen weniger Wochen in China produzierte Spielwaren wegen zu hoher Bleiwerte zurückrufen. Betroffen sind diesmal Barbie-Puppen-Zubehör und Spielzeuge der Marke Fisher-Price, insgesamt etwa 700.000 Artikel, wie Mattel und die US-Verbraucherschutzkommission bekanntgaben.

Harmloses Aussehen - gefährliche Bestandteile: Mattel muss diesmal Barbie-Zubehör zurückrufen (Foto: Foto: dpa)

In Deutschland ist unter anderem Barbie-Puppen-Zubehör betroffen. Wie das Unternehmen am Mittwoch im hessischen Dreieich mitteilte, befinden sich unter den hierzulande betroffenen Produkten sieben Tier- und Möbel-Spielsets der Marke Barbie sowie ein Spielzeug-Güterzug der Marke Geotrax.

Mattel bezifferte die Menge der in Deutschland betroffenen Ware auf rund 38.000 Stück. Dabei handle es sich um Spielzeuge, deren Farbe nicht zugelassen gewesen sei. Die betroffenen Barbie-Produkte wurden den Angaben zufolge zwischen November 2006 und August 2007 verkauft, die Geotrax-Züge zwischen August 2006 und Juli 2007.

Betroffene Ware kann kostenlos zurückgeschickt werden, weder Kassenbon noch Originalverpackung seien notwendig. Informationen dazu erhalten Kunden bei der kostenfreien Hotline unter 0800/1001337 oder auf der Internetseite mattel.De/service. Dort könne auch geklärt werden, ob eigenes Spielzeug überhaupt betroffen ist.

Im Einzelnen handelt es sich bei gesamten Artikeln, die zurückgerufen werden, um 675.000 Artikel von Barbie-Accessoires, die zwischen 30. September 2006 und 20. August 2007 hergestellt wurden. Auch knapp 9.000 Artikel aus der Serie "Big Big World 6-in-I Bongo Band" und 90.000 "Geo Trax"-Lokomotiven von Fisher-Price wurden zurückgerufen.

Mattel hatte in den vergangenen Wochen über 20 Millionen in China produzierte Artikel zurückgerufen. Sie waren unter anderem mit bleihaltiger Farbe belastet. Blei kann zu Hirnschäden führen, wenn es von Kindern aufgenommen wird.

Der Mattel-Vorsitzende Robert Eckert hatte im vergangenen Monat bei einer Pressekonferenz bereits gewarnt, dass es weitere Rückrufaktionen geben könnte. Der Konzern hatte nach den ersten beiden Rückrufen vom 1. und 14. August Ermittlungen in chinesischen Zulieferbetrieben aufgenommen und neue Tests veranlasst.

Die US-Verbraucherschutzkommission erklärte, man prüfe die Einleitung von Ermittlungen, ob Mattel im Zusammenhang mit der Rückrufaktion vom 14. August die Behörden rechtzeitig verständigt habe.

Ende August hatte auch die amerikanische Spielzeug-Kette Toys "R" Us etwa 27.000 Schreib- und Malkästen aus China zurückgerufen, weil sowohl die Verpackung als auch einzelne Farben Blei enthielten.

80 Prozent des weltweit verkauften Spielzeugs wird in China hergestellt. Hersteller und Händler fürchten nun, dass die Rückrufaktionen das bevorstehende Weihnachtsgeschäft belasten können.

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