Die Grippe und Trump:Fieberkurven

Zuhause statt bei der Arbeit: Medikamente, Tee und Fieberthermometer auf einem Nachttisch. (Foto: Maurizio Gambarini/dpa)

Beide haben sich in jüngster Vergangenheit für die Wirtschaft als unangenehme Zeitgenossen erwiesen: US-Präsident Donald Trump und die Grippewelle. Doof nur: Gegen den Präsidenten hilft kein Mittel. Wenigstens flacht die Grippewelle nun wieder ab.

Von Thomas Fromm

Auf den ersten Blick sind Donald Trump und die aktuelle Grippewelle zwei sehr unterschiedliche Phänomene, auf den zweiten Blick aber ergibt sich durchaus Gemeinsames. Beide nämlich haben sich für die Chefetagen der Wirtschaft zuletzt als äußerst unangenehme Zeitgenossen erwiesen. Der US-Präsident zum Beispiel macht die deutschen Manager nervös und ist mitverantwortlich, dass drohende Handelszölle und der Streit zwischen EU und Washington den Ifo-Index für das Geschäftsklima auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr drücken.

Die Grippewelle ist aber auch nicht ohne: Sie hat es geschafft, dass die deutsche Wirtschaft im März ein so langsames Wachstum wie seit acht Monaten nicht mehr hingelegt hat. Es sind Wochen, in denen ganze Büroabteilungen zu Hause bleiben müssen, die einzigen ständigen Begleiter das Fieberthermometer im Ohr und die Teetasse in der Hand. Die Folge: Arbeitsausfälle und eine geringere Produktivität.

Es gibt aber natürlich auch viele Unterschiede zwischen Trump und der Grippe. Wegen Trump bleibt niemand zu Hause im Bett, gegen Trump werden weder Paracetamol noch Erkältungsbäder eingesetzt. Der wichtigste Unterschied aber dürfte dieser sein: Die Grippewelle, so heißt es inzwischen, flaue gerade ab. Sie hat ihren diesjährigen Zenit überschritten und ist dann erst einmal weg. Danach kommt sie wahrscheinlich wieder. Trumps Amtszeit endet übrigens Anfang 2021.

© SZ vom 23.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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