Deutsche Telekom:Aktionäre klagen vergeblich

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Die Klagen von Tausenden Kleinanlegern gegen die Deutsche Telekom wegen angeblicher Täuschung erweisen sich offenbar als Schlag ins Wasser.

Die Bonner Staatsanwaltschaft stellte nach eigenen Angaben zwei von drei gegen die Telekom laufenden Ermittlungsverfahren ein. Die Ermittler hätten in ihren teilweise mehrjährigen Nachforschungen keine Anhaltspunkte für falsche Angaben in Börsenprospekten oder Bilanzen gefunden, hieß es.

Die Behörde teilte zudem mit, der Verdacht auf eine falsche Bilanzierung des technischen Anlagevermögens in der Eröffnungsbilanz des Unternehmens aus dem Jahr 1995 und den folgenden Jahresabschlüssen habe sich nicht erhärtet.

Zudem seien die Ermittlungen wegen angeblich unzutreffender Darstellung der allgemeinen Lage des Unternehmens sowie der Risiken durch die Übernahme des britischen Mobilfunkunternehmens One2One eingestellt worden.

Ausreichend erläutert

Die Vorwürfe seien nicht aufrecht zu erhalten, da die Telekom in ihrem Börsenprospekt des Jahres 2000 die Geschäftslage ausreichend erläutert habe, meinte die Staatsanwaltschaft.

Noch nicht abgeschlossen seien allerdings die Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Überbewertung des konzerneigenen Immobilienvermögens, betonte die Behörde. Mit einem Abschluss dieser Ermittlungen sei nicht vor Jahresende zu rechnen.

Mit dieser Stellungnahme erhalten mehrere tausend Kleinanleger einen ersten Dämpfer. Nach einem dramatischen Kurssturz der Telekom-Aktie hatten sie die Ermittlungen angestrengt, da sie auf den Ersatz ihres verlorenen Vermögens hofften.

Ziel der gegen die Telekom laufenden Prospekthaftungsklagen ist die Rückzahlung des Kaufpreises von 63,50 Euro für die im Jahr 2000 aus dem Besitz des Bundes an die Börse gebrachten Telekom-Aktien.

Bewertungsmethode geändert

Auslöser für die Klagen war, dass die Telekom erstmals im Frühjahr 2001 einen Abwertungsbedarf bei ihrem Immobilienbestand einräumen hatte müssen. Insgesamt korrigierte die Telekom in zwei Schritten ihre Bewertung für Grundstücke um insgesamt etwa 2,5 Milliarden Euro nach unten, nachdem der Konzern zuvor seine Bewertungsmethode geändert hatte.

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