Deutsche Post:Doppeltes Vermächtnis

Die Zukunft der Post ist ungewiss. Ex-Chef Zumwinkel hat seinem Nachfolger viele Baustellen hinterlassen - doch er hat die wichtigste Ertragsquelle erfolgreich verteidigt.

Caspar Dohmen

Frank Appel räumt bei der Post auf. Schon bald wird der Konzern das inneramerikanische Geschäft mit Eilsendungen und Paketen aufgeben - endlich.

Das Briefgeschäft zählt zu den wichtigsten Ertragsquellen der Deutschen Post. (Foto: Foto: dpa)

Appels Vorgänger Klaus Zumwinkel hatte das Problem zu lange ignoriert. Er wollte die Post in Europa, Asien und den USA ganz nach vorne bringen. Dafür musste der Konzern einen hohen Preis zahlen.

Appel hat das Abenteuer gerade noch rechtzeitig beendet, bevor der weltweite Konjunktureinbruch noch höhere Verluste im US-Geschäft verursacht hätte.

Dass der Konzernchef einen möglichst großen Teil der finanziellen Folgen in die Bilanz 2008 unterbringen würde, war zu erwarten.

Wichtiges Briefgeschäft

Umso größer ist die Chance für ein besseres Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr.

Die Wirtschaftskrise könnte diesen Plan nun durchkreuzen. Wenn die Konjunktur einbricht, werden weniger Waren um den Globus transportiert. In der jetzigen Krise zeigt sich, wie wichtig das Briefgeschäft für die Post ist.

Mit dem Transport von Paketen und Briefen verdient Appel immer noch mit Abstand das meiste Geld. Dies wird einige Zeit noch so bleiben. Umso dankbarer kann Appel hier seinem Vorgänger sein, der dieses Geschäftsfeld geschickt gegen Wettbewerber verteidigt hatte; so kämpfte er erfolgreich für einen Mindestlohn für Briefträger.

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