Deutsche Filmbranche:Lage schlecht, Stimmung auch

Zurückgehende Werbeeinnahmen der Fernsehsender und ein schwaches Kinogeschäft führen im aktuellen Geschäftsjahr bei mehr als zwei Dritteln der Unternehmen zu sinkenden oder stagnierenden Umsätzen.

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(SZ vom 21.10.03) — 39 Prozent der Unternehmen erwarten, dass sich die Branche in den kommenden zwei Jahren positiv entwickelt. 61 Prozent rechnen mit Stagnation oder Verschlechterung, so eine Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Ernst & Young zu den diesjährigen Medientagen ab Mittwoch in München.

Zuversicht in München wächst

Passend zum Veranstaltungsort stellt die Studie fest, dass die Zuversicht in München wieder größer geworden ist, nachdem der Zusammenbruch des Kirch-Imperiums den Standort zuvor ins Mark getroffen hat. Allerdings hängt das Schicksal Münchens nun von den Strategieentscheidungen der verbliebenen Gruppe ProSiebenSat.1 ab, die bisher auf München und Berlin verteilt ist.

Berlin gilt in der Branche seit Jahren als Standort mit Perspektive - die bisher allerdings ausgeblieben ist. Gut läuft das Geschäft für Köln, das von den starken TV-Sendern RTL und WDR profitiert. Ausgesprochen schlecht ist die Stimmung der Befragten am vierten Standort, in Hamburg.

Zukunft liegt in internationaler Zusammenarbeit

Das Beispiel der Übernahme der TV-Senderfamilie ProSiebenSat.1 durch den amerikanischen Milliardär Haim Saban markiert nach Einschätzung von Ralf Broschulat, dem Münchner Statthalter von Ernst & Young, einen neuen Trend in der Medienlandschaft.

Es bildeten sich zunehmend internationale TV-Sendergruppen. Die Übernahme stelle eine Mischung aus einem branchennahen Investitionsvorhaben und einem Private-Equity-Engagement dar und habe insofern Vorbildcharakter. mbe

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