Deutsche Bahn:"Wir haben verstanden"

Seit der Einführung des neuen Preissystems Mitte Dezember 2002 muss die Bahn vor allem im Fernverkehr schmerzhafte Einbußen hinnehmen. Doch Bahn-Chef Hartmut Mehdorn gelobt Besserung.

Deutsche Bahn hat im ersten Quartal dieses Jahres ein Minus von 120 Millionen Euro eingefahren. Damit habe sich das betriebliche Ergebnis nach Zinsen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 38 Millionen Euro verschlechtert. Das Ergebnis sei allerdings noch immer um 18 Millionen Euro besser ausgefallen als für dieses Quartal geplant. Im gesamten Vorjahr fiel demnach ein Minus von 493 Millionen Euro an.

Wie Mehdorn bestätigte, brach der Umsatz im Personenfernverkehr in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 13,5 Prozent ein. Er führte dies auf die schlechte Konjunktur, die Billigflieger-Angebote und die Probleme mit dem neuen Preissystem zurück. Dennoch lägen Umsatz und Ergebnis noch über den Erwartungen. Dies gelte auch für den April 2003.

Der Bahn-Chef versprach nochmals eine Korrektur des umstrittenen Preissystems. "Soweit belastbare Daten vorliegen, werden wir Änderungen vornehmen", sagte der Mehdorn. "Das heißt, wir haben jenseits einseitiger Pauschalkritik die Akzeptanzprobleme unserer Kunden verstanden."

Trotzdem lehnt Mehdorn die Wiedereinführung der BahnCard mit 50 Prozent Rabatt weiter konsequent ab: "Die alte BahnCard wird es nicht wieder geben." Ziel sei, die BahnCard als "flächendeckende Mobilitätscard" zu etablieren. Dazu sei eine Zusammenarbeit mit den Ländern und den regionalen Verkehrsverbunden nötig. Dies sei aus verschiedenen Gründen nur mit einer BahnCard möglich, die 25 Prozent Rabatt gewähre.

Insgesamt konnte die Bahn ihren Umsatz im ersten Quartal 2003 - ohne den Logistikkonzern Stinnes - leicht um 0,7 Prozent auf 3,789 Milliarden Euro steigern. Mit Stinnes wurden 6,919 Milliarden Euro erzielt. Dies entspricht einer Steigerung um 83,9 Prozent.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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