Der Schwede:Håkan Samuelsson

Die EU sorgt für offene Grenzen, die Globalisierung lässt Märkte zusammenwachsen. Trotzdem ist es in Deutschland selten, dass ein Ausländer einen Chefposten übernimmt.

Von Karl-Heinz Büschemann

Beim Münchner MAN-Konzern tritt am 1. Januar dieser Fall ein, wenn mit Håkan Samuelsson, 53, ein Schwede Vorstandsvorsitzender wird. Der Maschinenbauer, der zuvor beim schwedischen Lkw-Bauer Scania war, hat sich schon seit dem Jahr 2000 bei MAN bewährt, indem er die Lkw- und Bussparte schnell sanierte.

Gilt als ruhig und freundlich: Håkan Samuelsson. (Foto: Foto: AP)

Dabei hat er Dinge geschafft, die zuvor unmöglich schienen. Er hat sogar die Produktion der Busse in den Griff bekommen, die traditionell ein Verlustbringer war.

Samuelsson sagt, er sei sehr stolz darauf, die Führung in dem über 200 Jahre alten Konzern übernehmen zu dürfen. Trotzdem wird er manches ändern in dem Traditionsunternehmen, dessen Produkte vom Lkw bis zum Schiffsdieselmotor reichen und das ein ausgeprägtes Beharrungsvermögen besitzt.

Mancher, dem an dem Neuling das ruhige und freundliche Wesen auffällt, wird sich noch wundern. Samuelsson fackelt nicht lange, wenn er eine Entscheidung für nötig hält. Es macht ihm aber auch nichts aus, einen Fehler zu korrigieren.

Dem Schweden ist zuzutrauen, dass er bei MAN manche Schwachpunkte beseitigt, von denen es etliche gibt. Er würde sogar Konzernteile verkaufen, wenn sie ihre Rentabilitätsziele nicht erfüllen. Seine Botschaft ist simpel: "Wir dürfen es keinem Bereich erlauben, sich in die Hängematte des Konzerns zu legen."

© SZ vom 3.1.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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