(SZ vom 5.11.03) — Das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft gab einem Antrag des Walliser Milchwirtschaftsverbands statt, den Walliser Raclette als Ursprungsbezeichnung (AOC) schützen zu lassen.
Rund fünfzig Einsprachen von Käseproduzenten aus anderen Kantonen wurden zurückgewiesen. Diese hatten argumentiert, dass Raclette kein Walliser Käse, sondern ein bestimmter Käsetyp sei, der überall hergestellt werden könne. Außerdem könnten die Walliser Produzenten die wachsende Nachfrage nach Raclette nicht alleine stillen.
Raclette ist eine Herkunftsbezeichnung
Von den 14000 Tonnen Raclette, die jährlich in der Schweiz hergestellt werden, kommen nur 13 Prozent aus dem Wallis. Nach Ansicht des Bundesamtes ist Raclette zwar im Begriff, von einer Herkunfts- zur Gattungsbezeichnung zu werden. Doch sei dieser Prozess noch nicht abgeschlossen.
So habe eine Umfrage ergeben, dass 43 Prozent der Verbraucher Raclette mit dem Wallis assoziieren. Verhandlungen zwischen den Wallisern und anderen Raclette-Herstellern über einen Kompromiss sind bisher gescheitert, so dass der Streit wahrscheinlich bis vor das höchste Schweizer Gericht gezogen wird.