Dasani no more:Coca-Cola zieht stilles Wasser aus Europa zurück

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Nachdem "Dasani" in Großbritannien bereits vom Markt genommen wurde, wird es nun in Frankreich und Deutschland erst gar nicht angeboten. Damit zieht Coca-Cola einen Schlussstrich unter ein beispielloses PR-Desaster.

Der Getränkehersteller Coca Cola hat den Plan aufgegeben, sein umstrittenes stilles Wasser "Dasani" in Deutschland und Frankreich auf den Markt zu bringen. Der Zeitpunkt für die Einführung des Wassers in Europa sei "nicht optimal", teilte der Konzern mit.

Skandalträchtiges Wasser

Vor einer Woche hatte Coca Cola "Dasani" vollständig vom britischen Markt zurückgezogen, nachdem geringe Mengen von Chemikalien in dem Waser gefunden worden waren. Schon zuvor war um "Dasani" ein Skandal entbrannt: Coca Cola räumte ein, dass das "stille Wasser" aus Leitungswasser hergestellt wurde.

Die britischen Gesundheitsbehörden hatten festgestellt, dass "Dasani" eine nach örtlichen Vorschriften unzulässige Menge Bromat (Salz der Bromsäure) enthält. Weil die Substanz potenziell Krebs erregend ist, wurden in Großbritannien alle 500.000 Flaschen vom Markt genommen. Die britische Nahrungsmittel-Kontrollbehörde FSA habe ausdrücklich versichert, dass durch die Substanz keine "unmittelbare Gesundheitsgefährdung" bestanden habe. Trotzdem habe die Firma vorsorglich reagiert. Das Bromat fällt laut Coca Cola im Zuge des Herstellungsprozesses bei der Hinzufügung von Kalzium an.

Harte Zeiten für US-Unternehmen in Europa

Die französische Wirtschaftszeitung La Tribune kommentiert den Verzicht wie folgt: "Die spektakuläre Ankündigung von Coca-Cola, auf die Einführung seines Mineralwassers Dasani auf dem Alten Kontinent zu verzichten, ist eine bemerkenswerte Premiere.

Es ist richtig, dass Coca-Cola zu den Unternehmen in den USA gehört, die im Mittelpunkt der nationalen Debatte um die Bekämpfung des Übergewichts stehen. Der Riese aus Atlanta wird es jedoch schwer haben, sein angeschlagenes Ansehen wieder herzustellen. Man fragt sich, ob er jemals in der Lage sein wird, etwas anderes als Coca-Cola zu verkaufen. Hinzu kommt die Strafe Brüssels gegen Microsoft. In Europa sind die Zeiten für die multinationalen Unternehmen aus den USA schwer geworden".

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