Computerhersteller Dell:Sparprogramm kostet Tausende Stellen

Der Computerhersteller Dell ergreift radikale Maßnahmen, um das kriselnde Geschäft anzutreiben: Eine Fabrik wird geschlossen, 8800 Beschäftigte müssen gehen.

Der angeschlagene US-Computerkonzern Dell will mit einem rigorosen Sparprogramm rund drei Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) jährlich einsparen. Im Zeitraum 2009 bis 2011 solle dafür unter anderem das Werk im texanischen Austin geschlossen werden, kündigte Dell an. Ohne Details zu nennen, erklärte Konzernchef Michael Dell, die Produktionskosten in allen Bereichen senken zu wollen. Dazu gehörten Design, Herstellung, Logistik, Materialien und andere operationelle Kosten. Dell bekräftigte zudem seine Absicht, mindestens 8800 Arbeitsplätze zu streichen. Bisher wurden bereits 3200 Plätze abgebaut. Ferner sollten "strategische Alternativen" für die Finanzsparte geprüft werden.

Führungsposition verloren

Nach dem Abschied des Gründers Michael Dell von der Konzernleitung 2004 war es mit dem Unternehmen bergab gegangen. Dell verlor seine Position als weltweit führender Computerhersteller an den Konkurrenten Hewlett Packard. Im Januar 2007 kehrte deshalb der Firmengründer an die Unternehmensspitze zurück.

"Wir haben das Geschäft und unsere Chancen analysiert und wissen jetzt ohne jeden Zweifel, wo unser Prioritäten liegen sollten", sagte Konzernchef Michael Dell. Der teure Konzernumbau drückte zuletzt bereits kräftig auf den Gewinn. Im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2007/2008 sank der Überschuss um sechs Prozent auf 679 Millionen Dollar (446 Mio Euro). Der Umsatz dagegen stieg um zehn Prozent auf rund 16 Milliarden Dollar.

Die Kosten vor allem für den Stellenabbau würden das Ergebnis vorerst weiter belasten, hatte Dell zuletzt angekündigt. Der Konzern befürchtet wegen der schwachen Konjunktur zudem geringere Ausgaben seiner Kunden.

© sueddeutsche.de/dpa/afp/Reuters/jkf/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: