Braucht man das?:Kamera-Smartphone

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Vorne Kamera, hinten Handy: Panasonics Lumix DMC CM1 wendet sich an Kenner. (Foto: PR)

Die besten Smartphone-Kameras liegen auf dem Niveau von Digitalkameras. Fotofans hätten dann aber doch noch ein paar Wünsche.

Von Helmut Martin-Jung

Was haben wir geflucht: Jetzt eine Kamera! Heute nimmt man das Immer-dabei-Smartphone aus der Tasche, und ratzfatz ist der Schnappschuss im Kasten. Die besten Kameras aktueller hochwertiger Smartphones liegen mittlerweile auf dem Niveau kleiner Digitalkameras. Aber anspruchsvollere Fotoliebhaber hätten dann doch noch ein paar Wünsche. Um diese zu erfüllen, tritt Panasonics Kamerahandy Lumix DMC CM1 an.

Dass diese Lumix auch ein Handy ist - und zwar ein hochwertiges -, sieht man ihr nicht unbedingt an. Nur der Zwölf-Zentimeter-Bildschirm, der nahezu die gesamte Rückseite einnimmt, macht stutzig. Besonders, wenn man die Kamera einschaltet. Denn dann startet das Handy-System Android. Panasonic hat es um einige Foto-Funktionen erweitert.

Das Gerät, das mit einem Leica-Objektiv mit fester Weitwinkel-Brennweite kommt - also ohne Zoomobjektiv -, wendet sich in erster Linie an Menschen, die mit einer Kamera mehr wollen als nur knipsen. Das zeigt sich leider schon daran, dass die Automatikeinstellungen eher schwache Bilder liefern. Dies trotz des Marken-Objektivs und einem für Handys sensationell großen Ein-Zoll-Sensor. Erst wer die vielen Möglichkeiten zu nutzen weiß, die Panasonic bietet, kann die Qualität der Bilder steigern. Nur leider macht es der Hersteller dem Anwender nicht immer leicht, die Einstellungen auch zu finden.

Das lässt schon ahnen, was die Kamera nicht ist: Sie ist kein Handy mit besserer Kamera für Leute, denen Smartphone-Bilder zu schlecht sind, die sich aber mit Dingen wie Weißabgleich, Raw-Aufnahmen und ähnlichem nicht beschäftigen möchten. Hinzu kommt die prinzipbedingte Schwäche, dass auf dem Bildschirm bei Sonnenlicht kaum etwas zu erkennen ist und das Gerät weniger gut in der Hand liegt als eine dezidierte Kamera. Zu den Vorteilen zählt das Handy im Inneren, mit dem sich Bilder komfortabel drahtlos übertragen lassen.

Eigentlich macht der teure Hybride (Preisempfehlung 899 Euro) nur Menschen glücklich, die sich mit Kameras gut auskennen, sich ein wenig einarbeiten und eine vertretbar gute Kamera stets dabei haben wollen. Ein Massenmarkt ist das sicher nicht.

© SZ vom 15.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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