Bionade-Hersteller vor Gericht:Werbung und Wahrheit

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Bionade soll kalzium- und magnesiumreich sein, wie die Werbung verspricht? Fauler Zauber, empört sich ein Konkurrent. Die EU-Minimalwerte würden bei der Öko-Limo bei weitem nicht erreicht. Ein Gericht gab ihm nun recht.

Eigentlich sollte der Durst der Deutschen auf Öko-Limo groß genug für alle sein. Doch der Kampf zwischen den Brause-Produzenten ist hart - und einer hatte nun einen schwachen Punkt bei der beliebten Bionade entdeckt.

Wie gesund ist Bionade? Und welche andere Bio-Limo ist noch gesünder? Damit beschäftigt sich nun das Landgericht Düsseldorf. (Foto: Foto: dpa)

Kampf auf dem Bio-Limo-Markt

In der Werbung wird die Limo als kalzium- und magnesiumreich angepriesen. Das hält der Bionade-Konkurrent Landwert Bio Premium für unhaltbar - und versucht per einstweiliger Verfügung die Reklame der fränkischen Bionade GmbH zu verbieten.

Das ist ihm nun geglückt: Der Hersteller darf gewöhnliche Sorten seiner Limonade nicht mehr als kalzium- und magnesiumreich anpreisen. Das Düsseldorfer Landgericht bestätigte am Donnerstag eine einstweilige Verfügung (Az.: 37 O 74/08).

Laut Kläger stützt sich das Verbot auf eine EG-Verordnung. Sie schreibe vor, dass mit einem Gehalt an Magnesium oder Kalzium nur geworben werden dürfe, wenn in dem fraglichen Produkt Mindestmengen dieser Mineralstoffe vorhanden seien. Die Minimalvorgaben würden von "Bionade"-Getränken bei weitem nicht erreicht.

Das Landgericht räumte Bionade eine Übergangsfrist bis zum 1. August ein, um die Etiketten zu ändern. Zudem bleibt die Werbung mit Kalzium und Magnesium bei der Sorte Bionade Aktiv erlaubt.

Zu wenig Kalzium, zu viel Zucker ...

Der letzte Streit um Bionade drehte sich um den Zuckergehalt. Ein anderer Konkurrent, der norddeutsche Getränkehändler Nordmann, der bei einer Tochterfirma in Stralsund die Brause Bios braut, hatte zur Markteinführung von Bios auf Fachmessen auf großen Plakaten drei Flaschen gezeigt.

Er warb damit, dass das eigene Produkt zuckerfrei sei und Bionade, gekennzeichnet mit Würfelzucker, eben nicht. Dagegen klagte Bionade in Hamburg und bekam recht. Die vergleichende Werbung muss Nordmann lassen, aber der Konkurrent darf Bios weiterhin als zuckerfrei bezeichnen.

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