Billiglohnländer:Auch Epcos verlagert Jobs

Nach Siemens, Rodenstock und vielen weiteren deutschen Unternehmen hat nun auch der Elektronikkonzern Epcos die weitere Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer angekündigt. "Das ist eine Frage unseres Überlebens", sagte Vorstandschef Gerhard Pegam.

Schon heute arbeiteten 70 Prozent der rund 13.000 Mitarbeiter in Ländern mit geringen Arbeitskosten. Spätestens in fünf Jahren sollen es über 80 Prozent sein, sagte Pegam der Financial Times Deutschland

Reinraum bei Epcos. (Foto: Foto: dpa)

In Deutschland werde Epcos die Zahl der Arbeitsplätze von 2.300 weiter abbauen auf unter 2.000 in zwei bis drei Jahren. In China habe sich die Zahl der Arbeitsplätze verdoppelt.

Fünf Prozent des deutschen Niveaus

"Das ist eine Tendenz, die leider unaufhaltbar ist", erklärte Pegam: In der Volksrepublik lägen die Arbeitskosten bei fünf Prozent des deutschen Niveaus. Selbst die 40-Stunden-Woche und Lohnverzicht könnten das nicht ausgleichen.

"Heute erzielen wir 50 Prozent unserer Wertschöpfung in Niedriglohnländern. Vor fünf Jahren waren es erst zehn Prozent", sagte der Chef der früheren Siemens-Tochter.

"Wir werden mehr und mehr Fälle haben, wo selbst die Geschäftsleitung nicht mehr aus Europa geleistet werden kann." Seit Jahresbeginn werde eine Sparte für die Unterhaltungselektronik aus Singapur gesteuert.

Konzernleitung bleibt vorerst in München

Ein Umzug der Münchner Konzernleitung stehe dagegen nicht zur Debatte, so lange Epcos zwei Drittel seiner Bauelemente in Europa verkaufe. "Würden wir morgen eine größere Akquisition in Asien tätigen, kann das schnell anders aussehen", sagte Pegam.

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