Bestechung:Samsung-Chef unter Verdacht

Schwere Vorwürfe gegen Samsung-Chef Lee Kun Hee: Er soll Journalisten und Beamte bestochen haben.

Nach den Vorwürfen der Korruption und zweifelhafter Aktientransaktionen beim größten südkoreanischen Mischkonzern Samsung haben Sonderermittler Unternehmenschef Lee Kun Hee vernommen.

In Bedrängnis: Der Vorsitzendes des Samsung-Konzerns soll hohe Staatsbeamte und Medienvertreter bestochen haben. (Foto: Foto: Reuters)

Der 66-jährige Lee bestritt den Vorwurf, die Schaffung eines Geheimfonds beim Konzern angeordnet zu haben. Aus den schwarzen Kassen sollen in der Vergangenheit Schmiergelder geflossen sein. Er habe nie gedacht, dass Samsung eine "kriminelle Organisation" sein könnte, sagte Lee vor den wartenden Journalisten. "Das Problem liegt bei ihnen, die es auf diese Art beschrieben haben."

Nicht genau hingeschaut

Zuvor war bereits Lees Ehefrau Hong Ra Hee vernommen worden. Sie wird verdächtigt, wertvolle Bilder für das von ihr geleitete Samsung Museum in Seoul mit verdeckten Geldmitteln des Konzerns erworben zu haben.

Der mächtige Konzern soll aus dem Geheimfonds vor allem Staatsbeamte, Journalisten und hohe Vertreter der Staatsanwaltschaft bezahlt haben. Im Gegenzug sollen diese nicht genauer hingeschaut haben, mit welchen Methoden der Konzernchef einen Teil der Macht an seinen einzigen Sohn Lee Jae Yong übertragen hat. Der Sohn, der Vizepräsident des Konzernflaggschiffs Samsung Electronics ist, wurde Ende Februar vernommen. Der Konzern hat die Vorwürfe bestritten. Zur Gruppe mit fast 60 Tochterfirmen gehören neben dem weltgrößten Speicherchiphersteller Samsung Electronics auch der weltweit zweitgrößte Schiffbauer Samsung Heavy Industries.

© sueddeutsche.de/dpa/jkf/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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