Mehr als die Hälfte aller Menschen in den Entwicklungsländern arbeiten in prekären Jobbedingungen, obwohl die Mittelklasse wächst. Das erklärte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) anlässlich der Veröffentlichung des Weltarbeitsberichts 2014.
Noch immer arbeiten demnach 1,5 Milliarden Menschen ohne angemessene Verträge und soziale Absicherung - viele von ihnen lebten trotz Arbeit in Armut. Den Zahlen der ILO zufolge verdienen fast 840 Millionen Arbeiter in Entwicklungsländern weniger als zwei Dollar am Tag.
Die ILO mahnte zugleich eine Verbesserung der Arbeiterrechte in den Entwicklungsländern an. Für den Bericht untersuchte die Organisation die Lage in 140 Entwicklungs- und Schwellenländern.
In Nordafrika und im Nahen Osten ist die Jugendarbeitslosigkeit besonders hoch, dort findet dem Bericht zufolge jeder dritte junge Mensch keinen Job; sogar 45 Prozent der jungen Frauen seien arbeitslos. Weil in den Entwicklungsländern in den kommenden fünf Jahren etwa 200 Millionen junge Menschen neu auf den Arbeitsmarkt kommen, werde sich das Problem verschärfen.
Unter dem Strich würden die Entwicklungsländer jedoch verglichen mit den Industrieländern aufholen, sagte ILO-Chef Guy Ryder in Genf: Zwischen 1980 und 2011 sei das Pro-Kopf-Einkommen dort jährlich um durchschnittlich etwa drei Prozent gestiegen. Noch in den frühen 2000er Jahren habe nicht nur ein Drittel, sondern die die Hälfte der Arbeiter weniger als zwei Dollar täglich verdient.