Automobil:Opel hat einen neuen Chef

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Hans Demant ist neuer Vorstandsvorsitzender des Rüsselsheimer Autobauers. Die Konzernmutter General Motors beschloss überdies, die drei europäischen Töchter Opel, Saab und Vauxhall stärker zu verzahnen.

Wie der Europachef des Mutterkonzerns General Motors, Fritz Henderson, mitteilte, berief der Opel-Aufsichtsrat den 53-Jährigen zum Nachfolger von Carl-Peter Forster. Bisher war Demant für die Entwicklung zuständig.

Hans H. Demant (li.) ist neuer Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG, hier mit seinem Vorgaenger und neuen President GM Europe Carl-Peter Forster in einem historischen Opel. (Foto: Foto: dpa)

Forster rückt zugleich als zweiter Mann hinter Henderson in die Zürcher GM-Europazentrale auf und ist im Rang eines Chief Operating Officers (COO) für das operative Geschäft zuständig.

Opel soll konzernweit brauchbare Plattform entwickeln

GM beschloss, die Aktivitäten seiner drei europäischen Töchter Opel, Saab und Vauxhall stärker als bisher zu bündeln. "General Motors wird künftig als ein geschlossenes Unternehmen auftreten, und darin liegt der Schlüssel des zukünftigen Erfolgs", betonte GM-Chef Rick Wagoner in einer Erklärung.

"Unsere Größe ist ein erheblicher Wettbewerbsvorteil, wenn wir sie sinnvoll einsetzen." Unter anderem soll Opel für GM die Plattform für einen weltweit einsetzbaren Mittelklassewagen entwickeln. Zudem wird eine gesamteuropäische Design-Organisation geschaffen, die für Opel, Saab und Vauxhall zuständig sein soll.

Nach Angaben von GM wird Forster künftig europaweit für die Bereiche Produktion, Planung, Einkauf, Qualität sowie die drei Marken zuständig sein. Henderson dagegen sei verantwortlich für die Bereiche Personal, Finanzen, Vertrieb, Marketing, Kundendienst, Recht und Kommunikation sowie das Joint Venture mit Fiat im Motoren- und Getriebebau.

Forster trat Befürchtungen entgegen, durch die stärkere Verzahnung der europäischen GM-Töchter sowie seinen Wechsel nach Zürich werde die Adam Opel AG geschwächt.

"Wir sind allein zu klein", sagte Forster: "Wir müssen uns mit GM stärker vernetzen." Forster hatte Opel seit April 2001 geführt und ein ehrgeiziges Sanierungsprogramm durchgesetzt. Trotzdem kam Opel bislang nicht aus den roten Zahlen heraus.

Demant bekannte sich zur Fortsetzung des von Forster eingeleiteten Kurses. "Die Adam Opel AG ist derzeit nicht da, wo wir sein wollen", sagte der 53-Jährige. "Wir wollen profitabel sein." Die verstärkte Kooperation der GM-Marken in Europa sei aus seiner Sicht kein Verlust von Eigenständigkeit für Opel.

Der gebürtige Wiesbadener Demant arbeitet bereits seit 1972 für Opel und General Motors. Der gelernte Ingenieur leitete von 1992 bis 1997 die Abteilung Fahrzeugkonzepte.

Anschließend erhielt er die technische Verantwortung für die Corsa-Baureihe. Seit dem 1. Juni 1999 gehört er dem Opel-Vorstand an und war dort bislang für das Internationale Technische Entwicklungszentrum in Rüsselsheim verantwortlich.

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