AOL:Geklaut und verkauft

In den USA ist ein Mitarbeiter des Online-Dienstes festgenommen worden. Er soll 92 Millionen Email-Adressen an Spam-Versender weitergegeben haben.

Wie AOL erklärte, wirft die US-Justiz dem 24-jährigen Informatiker vor, im März 2003 eine Liste mit 92 Millionen AOL-Abonnenten gestohlen und weiterverkauft zu haben.

Offiziell zählt AOL mehr als 33 Millionen Abonnenten. Dem Unternehmen zufolge waren viele der auf der Liste stehenden Angaben nicht mehr aktuell. AOL versicherte zudem, dass keine Kreditkartendaten oder Passwörter gestohlen worden seien.

Der inzwischen entlassene Mitarbeiter am Firmensitz in Dulles bei Washington sei in seinem Haus im US-Bundesstaat Virginia festgenommen worden.

Nach Justizangaben wurde auch der mutmaßliche Käufer der Kundendaten festgenommen. Die Polizei habe den 21-Jährigen in seinem Haus in Las Vegas gefasst.

Er soll die Daten für 52.000 Dollar (rund 43.000 Euro) an weitere Versender unerwünschter E-Mails verkauft haben. Für eine aktualisierte Kundenliste zahlte er seinem Lieferanten demnach 100.000 Dollar.

Den beiden Festgenommenen drohen bis zu fünf Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe von 250.000 Dollar.

Die 2,8 Millionen AOL-Nutzer in Deutschland sind offenbar nicht betroffen. Nach bisherigem Kenntnisstand seien nur die Nutzernamen von US-Kunden weitergegeben worden, sagte der AOL-Sprecher Tobias Riepe der Nachrichtenagentur AFP.

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