Ärzte-TÜV:Götter in Weiß auf dem Prüfstand

Die Kassenärztliche Vereinigung will einen Ärzte-TÜV einführen: Die Patienten sollen so die ärztlichen Leistungen besser vergleichen und bewerten können.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) plant, den Patienten ab Mitte 2008 eine Art Ärzte-TÜV anzubieten.

"Qualitätsindikatoren bringen allen im Gesundheitswesen Vorteile: Die Niedergelassenen lernen, wie gut sie schon sind und was sie verbessern können. Die Patienten profitieren von Transparenz und Vergleichbarkeit", erklärte KBV-Chef Andreas Köhler.

Daher sollen Informationen über die Qualität der Praxisärzte gesammelt und aufbereitet werden. Außerdem plane die KBV, die Honorare stärker an die Qualität zu koppeln.

Neutrale Lotsen für die Patienten

Köhler betonte, niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten leisten gute Medizin. "Diese Qualität wollen wir für den Patienten sichtbar machen", sagte der KBV-Chef. Der Patient benötige neutrale Lotsen, die ihn dabei unterstützten, den richtigen Arzt zu finden.

Köhler versprach, den Ärzten solle auf Grund der geplanten Qualitätskontrolle kein zusätzlicher Aufwand entstehen. Es solle nur mit solchen Daten gearbeitet werden, die ohnehin erhoben würden.

Zusammenarbeiten will die KBV mit renommierten Organisationen und einschlägigen Verbänden. So hat die KBV bereits eine Befragung von 200 Berufsverbänden, medizinischen Fachgesellschaften und Patientenorganisationen initiiert.

Erfahrungen mit der Qualitätsprüfung haben bislang die USA, Großbritannien und die Niederlande gesammelt. Dort wurde auch die Vergütungskopplung unter dem Namen "Pay for Performance" getestet und zum Teil schon eingeführt.

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