Autovermietung:Die Billigtour des Rennfahrers

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Niki Lauda will jetzt auch in Deutschland Autos für einen Euro verleihen — und zwar Luxussmarts.

Von Wolfgang Simonitsch

Niki Lauda gilt den Österreichern als Sparefroh schlechthin. Viele halten ihn sogar für richtig geizig. Dies ist aber nicht der Grund, warum der frühere Rennfahrer und dreifache Formel-1- Weltmeister von Sommer an zum Mietpreis von einem Euro pro Tag auch in Deutschland Autos anbieten will.

Auffallen um jeden Preis

Lauda, der als Flugunternehmer schon zweimal gescheitert ist und sich jetzt neuerlich als solcher versucht, plant vielmehr, sein in Wien seit Oktober 2003 mit inzwischen hundert Autos erfolgreich erprobtes und viel bestauntes Geschäftsmodell nach München und eventuell bald auch nach Stuttgart und Frankfurt zu exportieren. "Wir schauen uns momentan diese drei Städte genau an", sagt der Geschäftsführer von "Lauda Motion", Stefan Miklauz.

Er hält München, wo eine entsprechende Firma in Gründung sei, auf den ersten Blick wegen des eher kleinen Stadtzentrums für recht ideal.

In einem kleineren Stadtzentrum würden die bunten, über und über mit Werbung bepflasterten und anfangs geplant 50 Kleinstwagen vom Typ Smart stärker auffallen als etwa in Berlin, das Miklauz für seine Zwecke für zu weitläufig hält.

Darum geht es im Kern: Auffallen um fast jeden Preis ist der Dreh. Nur wenn Werbetreibende genug Geld für die kleinen, rollenden Litfasssäulen locker machen, rechnet sich das Geschäft, das via Internet eingefädelt wird.

Dort werden täglich zwischen elf und 14 Uhr die Autos angeboten, die wenig später von zuvor registrierten Kunden - sie müssen mindestens 23 Jahre alt sein - an bestimmten Plätzen abgeholt werden können. In Wien gibt es inzwischen 7500 registrierte Kunden.

Soundpaket und Klimaanlage

Die Firma gibt vor, ob die Mieter das Auto, das täglich auf eigene Spritrechnung mindestens 30 Kilometer im Stadtgebiet gefahren werden muss und maximal 20 Kilometer darüber hinaus bewegt darf, zwei bis vier Tage haben können. Wer glaubt, vom berüchtigten Geizkragen Lauda nur Kleinwagen mit der mickrigsten Ausstattung für einen Euro täglich mieten zu können, irrt.

"Wir haben bewusst das teuerste Modell mit Radio, Klimaanlage und Soundpaket gewählt", sagt Geschäftsführer Miklauz über das Geschäft mit den Hoppers, das ähnlich in Berlin und Hamburg auch vom Konkurrenten maxhopp betrieben wird.

© SZ vom 24.03.2004 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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