Test:Wider den schlechten Geschmack

Es gibt Pfefferminz-Kaugummi und es gibt Pfefferminz-Kaugummi. Ein Zwei-Sterne-Koch hat bekannte Sorten getestet.

Von Felix Knoke

Michael Kempf schaut ratlos und bestellt erstmal ein Glas Wasser. Auf dem Tisch vor ihm häufen sich Dragees, Streifen und Bonbons in Stanniolpapier, Plastikdöschen und Blisterfolie. Es riecht intensiv nach Pfefferminz, der Lieblings-Kaugummisorte der Deutschen. Und Kempf, Zwei-Sterne-Koch im puristischen Berliner Restaurant "Facil", wird sich in der nächsten Stunde auf die Suche nach der besten Mischung aus Kaumasse, Zucker-Ersatz und Frischer-Atem-Aroma machen. Das ist ein ziemlicher Kontrast zu seiner Arbeit am Herd, wo der 38-Jährige aus Baden-Württemberg mit Gelbflossenmakrelen und Nussbutter hantiert.

Er selbst, sagt Kempf, sei ein Freund herber Minzpastillen. Kaugummis sind in der Restaurant-Küche tabu. Die Pfefferminz- und Zuckernoten würde beim Kochen nur stören. Um den Geschmack im Mund zu neutralisieren, greift er lieber zur Zahnbürste oder trinkt ein Glas Milch. "Das neutralisiert durch die Enzyme, die Milchsäure reinigt den Mundraum." Danach mit klarem Wasser nachspülen. Funktioniert übrigens auch bei penetrantem Kaugummi-Aroma.

STIL Illu Pfefferminz-Kaugummis (Foto: Lisa Bucher)
© SZ vom 14.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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